Zambia

 

4.8.2013 Siavonga, Zambia

Gefahrene km 4.8.2013: 0

Gefahrene km Total: 72’530

Glücklicherweise haben wir von einem anderen Campinggast erfahren dass am nächsten Tag, also Montag, ein Feiertag ist; der sogenannte Tag der Bauern. Somit machte es für uns keinen Sinn bereits nach Lusaka zu fahren und wir genossen einen gemütlichen Tag am schönen Karibasee.

5.8.2013 Siavonga – Lusaka, Zambia

Gefahrene km 5.8.2013: 190

Gefahrene km Total: 72’720

Vom Karibasee aus ging die Strecke wiederum durch eine hügelige und bewaldete Landschaft. Was uns immer wieder fasziniert, sind die prächtigen Baobabbäume (Affenbrotbäume), die in den meisten afrikanischen Kulturen sehr verehrt werden.  Die knorrigen Bäume stehen meist vereinzelt da, machen aber einen mächtigen Eindruck! Die Stämme der älteren Exemplare haben einen gewaltigen Durchmesser und die zähen Bäume können bis 3000 Jahre alt werden! Am Strassenrand wurden ausserdem die ovalen samtigen Früchte dieser Bäume verkauft, die angeblich so viel Vitamin C enthalten, wie kaum eine andere Pflanze! Leider hatten wir noch kein Geld gewechselt um uns so eine Vitaminbombe zu kaufen :-). Nebst diesen Früchten, werden am Strassenrand lebendige Hühner, Korb- und Holzwaren und Holzkohle angepriesen. Unterwegs machten wir einen Halt beim „Chirundu Fossil Forest“. Hier wurden versteinerte Holzstücke und teilweise bis drei Meter lange versteinerte Baumstämme gefunden, die bis zu 150 Mio. alt sind. Eine nette Frau aus dem Dorf führte uns durch den kleinen Rundgang. Fast interessanter für uns war das Dorf. Wir konnten hier zwei Männern zuschauen, wie sie mit einer von Hand angetriebenen Drechselmaschine Holz aushöhlten, um kleine Schälchen zu machen. Auch wie die Menschen sonst leben ist immer wieder interessant, aber auch bedrückend, da viele nach wie vor in grosser Armut leben. Die Strasse Richtung Lusaka war dann eher mühsam. Die meiste Zeit mussten wir auf holprigen Nebenstrassen fahren, da die Hauptstrasse neu geteert wird. Weil wir schon ein bisschen Entzug hatten von indischen Tempeln, besuchten wir im Städtchen Kafue den kleinen aber feinen Hindu-Tempel. Schon beim Duft der Räucherstäbchen wurden wir wieder in den Bann gezogen :-). Wir trafen natürlich auch ein paar Inder, die selbstverständlich interessiert waren, was wir hier machen. Zum Schluss machte der Priester mit uns sogar noch ein kleines Ritual! Mit einem roten Punkt auf der Stirn und gereinigtem Karma verliessen wir den Tempel und fuhren weiter Richtung Lusaka :-).

 

6.-7.8.2013 Lusaka, Zambia

Gefahrene km 5.8.2013: 60

Gefahrene km Total: 72’780

Lusaka, die Hauptstadt von Zambia, erschien uns als eine Stadt wo viel Geld vorhanden sein musste. Seit Ewigkeiten konnten wir uns wieder mal stundenlang in einer modernen richtigen Shopping Mall rumtreiben und uns dort jeweils die Mägen mit feiner Pizza oder indischem Essen vollschlagen:-). Zudem fanden wir dort in einer Bäckerei sogar feine Züpfen! Der Hauptgrund unseres Besuches lag jedoch wo anders. Wir mussten Visums für die kommenden Länder besorgen; Malawi und Mozambique. Für Malawi benötigen die Bürger der meisten Europäischen Länder kein Visum. Schweizer schon, eventuell aus dem Grund dass andere Länder in Malawi mehr Entwicklungshilfe leisten?! Auf der Malawischen Botschaft erklärte man uns, dass sie einen Brief ausstellen und wir mit diesem Brief an der Grenze ein Visum erhielten. Da wir zum Glück unsere Pässe nicht dort lassen mussten, konnten wir gleich weiter auf die Botschaft von Mozambique. Nachdem wir endlich alle Unterlagen, wie zum Beispiel eine Kopie des Impfausweises wegen der Gelbfieberimpfung, organisiert hatten, konnten wir die Anträge abgeben. Etwas gelangweilt meinte die Dame, dass es 5 Arbeitstage gehen würde. Nach etwas jammern gings dann noch 2 Tage:-)!

Nun noch ein paar Worte zum Eureka Camping auf welchem wir übernachteten. Es gibt in Afrika unzählige Tour-Organisationen welche mit sogenannten Overland-Trucks den Kontinent rauf und runter fahren mit ca. 10 bis 20 Personen. Unglaublich aber wahr, von Kenia bis Südafrika (8 Länder) benötigen sie gerade mal 6 Wochen (Dieselbe Strecke meistert der Landy in 6 Monaten :-))! Um dies zu bewältigen stehen die Leute meist um 5 Uhr morgens auf und fahren um 6 los. Zu unserem Pech hatten wir die ersten beiden Nächte einen solchen Lastwagen neben uns und waren zum Teil nach 5 Uhr bereits geweckt worden. Am dritten Tag verkrochen wir uns in die andere Ecke des Campingplatzes, und was passiert? Es kommen ausnahmsweise 2 Overland-Lastwagen auf den Camping und der zweite parkierte natürlich wieder neben uns und wir hatten wieder das Vergnügen morgens um 6 zuzuhören wie gefrühstückt wird L. Etwas anderes an diesem Platz war jedoch erstklassig. Als wir ankamen und uns eingerichtet hatten erschienen auf einmal ein paar Zebras, welche wenige Meter von uns gemütlich grasten und einen Tag später rannten plötzlich ein paar Giraffen über den Platz :-). Diese und andere Tiere leben im angrenzenden kleinen Tierpark des Geländes und verirren sich gelegentlich zu den Campinggästen :-)! 

 

8.8.2013 Lusaka – Nyamphande, Zambia

Gefahrene km 8.8.2013: 160

Gefahrene km Total: 72’940

Als erstes fuhren wir zur malawischen Botschaft um den Visa-Brief abzuholen. Das ging zum Glück schnell und wir konnten sofort weiter zur Botschaft von Mozambique. Hier hiess es, dass wir um 12 Uhr nochmals vorbeikommen sollten. Wir erledigten unsere Einkäufe und holten dann das Visum ab. Nach dem Mittagessen vertrödelten wir noch viel Zeit mit Internet, Geld holen, etc. und fuhren schlussendlich erst um 15.00 Uhr los.

 

9.8.2013 Nyamphande – Chipata, Zambia

Gefahrene km 9.8.2013: 470

Gefahrene km Total: 73’410

Und weiter ging die Fahrt Richtung Osten, unserem Endziel dem South Luangwa Nationalpark entgegen. Die geteerte „Great Eastern Road“ war oft gut, hatte aber auch Schlaglöcher welche so gross waren dass man ihnen nicht mehr ausweichen konnte! Entlang der gut besiedelten Strasse fielen uns immer wieder die gemauerten Schilder der Kirchen und Schulen auf. Bei den Kirchenschildern überraschte uns die Anzahl verschiedener christlichen Glaubensrichtungen die man ständig sah. Da wir nach 470km doch mehr als genug vom Fahren hatten legten wir in Chipata einen Übernachtungsstopp ein. 

 

10.8.2013 Chipata – South Luangwa NP, Zambia

Gefahrene km 10.8.2013: 150

Gefahrene km Total: 73’560

Für die Tage im Nationalpark stockten wir im Spar Supermarkt sowie am lokalen Gemüsemarkt noch unsere Vorräte auf und machten uns dann auf den Weg. Vor den Toren des Parks richteten wir uns auf einem wunderbaren Campingplatz am Fluss ein, von wo aus wir die Nilpferde herrlich beobachten können!

 

11.-13.8.2013 South Luangwa NP, Zambia

Gefahrene km 11.-13.8.2013: 220

Gefahrene km Total: 73’780

Von den 3 Tagen verbrachten wir 2 im Nationalpark und einen Tag gemütlich auf dem schönen Campingplatz. Bevor wir aber nun beginnen zu erzählen was wir im Park gesehen haben finden wir es spannender die Geschehnisse auf dem Campingplatz selbst zu erläutern! Uns wurde klar gemacht, dass wir über Nacht keine Esswaren im Auto haben dürfen, da gewisse Tiere nachts hungrig auf dem Platz rumtummeln. Da es sich dabei um Elefanten handelt, beschlossen wir den Rat zu befolgen :-). In der zweiten Nacht hat sich so ein Dickhäuter im Camp rumgetrieben und ist laut unseren Campingnachbaren zwischen unserem Landy und dem Gestrüpp durchmarschiert. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass er gleichzeitig am Busch und an Landy angekommen sein musste und somit seinen Kopf etwa 10cm neben unserem Bett hatte:-). Das traurige an der Geschichte ist, dass wir das ganze Erlebnis verschlafen haben.. Naja. In der nächsten Nacht hörten wir ein Nilpferd beim Rasenmähen, keine 10 Meter von uns entfernt.

Im Park selbst haben wir ebenfalls einiges an Tieren gesehen. Von Elefanten, über verschiedene Antilopen, Zebras, Giraffen, Nilpferden, farbige Vögel, Adler, usw war alles vorhanden. Das Highlight war die Begegnung mit einem Leoparden, welchem wir kurz nach Sonnenuntergang aus 5 Meter Entfernung zusehen konnten wie er sich in einem Graben an eine Herde Antilopen anschlich! Fantastisch:-)! Leider mussten wir dann bald weiter da der Park um 6 Uhr die Tore schliesst.

Der Park war von den Tieren her nicht schlecht und landschaftlich sehr schön! Hat uns jedoch ansonsten nicht so gut wie andere Parks gefallen. Zum einen, da man beim pinkeln und Snack essen schauen muss, ob einem der Löwe in den Hintern beisst ;-) (keine Picknickplätze oder WC’s) und zum anderen da man fast immer am fahren ist weil es keine Wasserlöcher hat wo sich die Tiere versammeln. Die Tiere sind oft entlang dem Flussufer verteilt.

 

14.8.2013 South Luangwa NP – Chipata, Zambia

Gefahrene km 14.8.2013: 150

Gefahrene km Total: 73’930

Auf der Rückfahrt besuchten wir noch eine an der Strasse liegende Textilfabrik, die wunderbare Batiksachen produziert. Man durfte den verschiedenen Fabrikationsschritten zuschauen und konnte die Sachen dann natürlich auch kaufen ;-). Mit ein paar Souvenirs mehr im Gepäck ging die Fahrt dann weiter :-). Da es in den kleinen Dörfern keine Restaurants gibt, halten wir fürs Mittagessen meistens irgendwo an, wo es nicht allzu viele Leute hat und wir ungestört unsere Sandwiches essen können. So auch heute. Der Platz lag am Anfang einer steilen Strassenabfahrt. Bald bekamen wir Gesellschaft von einem Lastwagen und der Fahrer begann etwas am Lastwagen zu reparieren. Zuerst fragte er uns nach einem Stück Plastik. Wir wurden natürlich neugierig was er genau machte und Stefan schaute sich die Sache mal genauer an. Es stellte sich heraus, dass die Bremsen nicht mehr funktionieren, d.h. die Kompressorleitung hatte ein Leck! Der Lastwagenführer probierte mit einem alten Veloschlauch und unserem Plastikfetzen die Leitung wieder zu dichten... Stefan probierte zu helfen so gut er konnte und mit Werkzeug und Rohrschellen auszuhelfen. Etwas störend war auch, dass der Lastwagen nicht abgestellt werden konnte, da er keine Batterie drin hatte... Leider schafften wir es auch gemeinsam nicht die Leitung zu „reparieren“ und wir mussten den armen Lastwagenfahrer seinem Schicksal überlassen. In der Nähe von Dörfern sind immer sehr viele Menschen zu Fuss und auf Fahrrädern unterwegs und es hat viele Tiere auf der Strasse (Ziegen, Kühe und Hühner). Ein sehr prägendes und typisches Bild sind die Frauen mit ihren Lasten auf dem Kopf und auf dem Rücken im Huckepack ein Kind aufgebunden. Auch sehr auffallend sind die vielen bunten gemusterten typisch afrikanischen Stoffe, welche die Frauen als Rock um die Hüfte gewickelt haben oder als Tragetuch fürs Kind gebrauchen.

 

15.8.2013 Chipata, Zambia – Lilongwe, Malawi

Gefahrene km 15.8.2013: 140

Gefahrene km Total: 74’070

Am Morgen wechselten wir noch Geld bei den Strassenhändlern! Sambische Kwacha gegen malawische Kwacha. Mit etwas Vorsicht und gesundem Misstrauen funktioniert dies ganz gut :-). Man erhält so immerhin den besseren Wechselkurs und die Wechseljungs verdienen so ein paar Franken mit der kleinen Marche beim hin und her wechseln. Da meistens eins von uns beim Auto bleibt während das andere einkaufen geht, hatte ich (Stefan) Zeit mich mit diesen Jungs etwas ausführlicher zu unterhalten. Mit dem Geldwechselgeschäft verdienen sie durchschnittlich 100$ im Monat. Ein kleines Häuschen kostet etwa 50$ Miete im Monat und der Rest sollte fürs essen reichen! Unglaublich!

So, aber nun endlich ab an die Grenze um nach Malawi zu gelangen. Der Grenzübertritt stellte sich als nicht so leicht heraus, wie wir es bis anhin gewohnt waren von Afrika. Bei der Einreise nach Malawi hiess es am Schalter, dass wir nach hinten kommen müssten und wir landeten bei den Beamten hinter dem Schalter. Es wurde uns klar gemacht, dass das Visum 70$ und die Bearbeitungsgebühren 30$ kosten. Also 200 US$ für beide. Die Preise stimmten laut einer Liste. Auf unsere Frage, ob wir eine Quittung bekämen, erhielten wir die Antwort „Nein, ein Beamter ist an einem Meeting 300km entfernt, hat das Quittungsbüchlein mitgenommen und kommt erst morgen wieder“! Mehrmals diskutierten wir heftig mit 200$ auf dem Tisch liegend für eine Quittung und mehrmals warf die Beamtin uns die Pässe hin und sagte, dass wir wieder zurück nach Zambia gehen könnten. Nun nahmen wir ein Papier hervor und schrieben kurzerhand unsere eigene Quittung und verlangten dass sie diese offiziell abstempeln! Auf einmal wurde telefoniert, es wurde eine Quittungsnummer auf das Visum eingetragen und unsere selbstgeschriebene Quittung wurde abgestempelt. Die Quittung mussten wir jedoch plötzlich von 200$ auf 140$ ändern und auch nur soviel bezahlen:-)! Neben uns amüsierten sich noch 3 weitere, unterbeschäftigte Beamten beim Film schauen im TV :-).

 

Nachdem wir auch noch eine Auto-Versicherung für einen Monat abschlossen haben, fuhren wir Richtung Hauptstadt und übernachteten etwa 20km ausserhalb.