Iran
8.12.2011 Ashgabat, Turkmenistan – Sabzevar, Iran
Gefahrene km 8.12.2011: 300
Gefahrene km Total: 25’180
Die Grenze zwischen Turkmenistan und Iran konnten wir ohne Probleme hinter uns lassen! Nach ca. 2 Stunden waren wir im Iran, und zur Überraschung von uns wurde das Auto überhaupt nicht durchsucht. Dies hat es bis jetzt so noch nicht gegeben. Nicht einen einzigen Blick haben die Iraner in das Auto geworfen..
Etwas vom schönen am Iran ist, dass man nach Monaten endlich wieder einigermassen vernünftige Strassen hat. Die Strecke von der Grenze war echt schön mit all den schneebedeckten Hügel und Bergen..
9.12.2011 Sabzevar – Semnan, Iran
Gefahrene km 9.12.2011: 450
Gefahrene km Total: 25’630
Die heutige Fahrt war geprägt von wüstenähnlicher Steppe, zerfurchten Hügel, schneebedeckten Bergen, staubigen Dörfern und viel Verkehr auf den Strassen.
10.12.2011 Semnan-Teheran, Iran
Gefahrene km 10.12.2011: 250
Gefahrene km Total: 25’880
Da uns langsam das Iranische Geld ausging, suchten wir mal eine Bank auf um Geld zu wechseln. Dies erschien in dem Städtchen gar nicht so einfach. Auf der dritten Bank wo wir versuchten Geld zu wechseln, trafen wir den netten jungen Iraner Mehdi, welcher uns mit seinem Auto in die richtige Bank führte und uns half Geld zu wechseln. Nun haben wir knapp 6 MillionenJ, leider Rials und nicht Dollar..
Als wir mit Landy wieder losfahren wollten, blockierte uns ein Auto, zwei Männer stiegen aus und kamen ans Fenster. Es waren eine Art Polizisten in Zivil welche unsere Pässe sehen wollten. Wir mussten ihnen folgen auf das „departement of Passport“. Vermutlich wollten sie sicher gehen dass wir keine Reporter sind, wegen den politischen Unruhen im Land.
Endlich in Teheran angelangt, haben wir herausgefunden, dass der Verkehr doch nicht ganz so schlimm ist wie alle sagen, man muss einfach den absolut chaotischen Fahrstil der einheimischen übernehmenJ. Zudem ist es eine gute Vorbereitung für den Verkehr in Indien!
Mitten in Teheran haben wir uns niedergelassen! Auf der Suche nach einem Restaurant landeten wir in der Musikstrasse, wo ein Laden neben dem anderen hochqualitatives Material für Bands, DJs, Musiker und Musikliebhaber verkauft. Ja in Teheran ist schon Geld vorhanden und anscheinend richtig was los, wenn man wüsste wo!
11.12.2011 Teheran, Iran
Gefahrene km 11.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 25’880
Etwas überrascht haben wir entdeckt, dass unser Hotel praktisch neben der britischen Botschaft liegt! Und ausserdem ist auch die französische und italienische Botschaft nicht weit entfernt... Ideal, oder? ;-) Natürlich konnten wir es nicht unterlassen, ein Auge auf die britische Botschaft zu werfen. Konnten aber nichts Spezielles entdecken, ausser das natürlich keine Fahnen mehr zu sehen sind und die Mauern drum herum etwas mitgenommen aussehen... Ansonsten merken wir aber nicht viel von den aktuellen Unruhen. Die Leute sind meistens sehr nett und hilfsbereit. Wenn wir beispielsweise verloren auf der Strasse stehen und verzweifelt auf den Stadtplan starren, kommt immer jemand der uns probiert zu helfen. Und auch sonst werden wir viel angesprochen. Zudem besuchten wir heute wieder mal einen Basar. Nach einem Teigwaren-Sandwich zum Zmittag, fuhren wir mit der Metro in den nördlichen Teil von Teheran, der die gehobenen Hotels und Geschäfte beherbergt. Zum Abendessen gingen wir in den „armenischen Club“, welcher nur für Christen zugänglich ist! Am Eingang nehmen daher die Frauen ihr Kopftuch und ihren Mantel ab und laufen ziemlich freizügig durch die Gegend! War ganz interessant zu sehen und für mich (Maryse) auch sehr relaxt mal ohne Kopftuch zu essen!
12.12.2011 Teheran, Iran
Gefahrene km 12.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 25’880
Der zweite Tag in Teheran haben wir wieder mit Sightseeing verbracht. Um uns einen guten Blick von der 16 Millionen Stadt zu verschaffen, begaben wir uns kurzerhand auf den 435m hohen Milad Tower. Von der 300m hohen Plattform war die Aussicht fantastisch! Im Norden posierten die mächtigen schneebedeckten Berggipfel. Ziemlich erstaunt waren wir über die in der nähe des Turms befindliche Shopping Mall für Reiche! Angeblich die teuerste Shopping Mall in Teheran.
Bevor der Milad Tower zum Wahrzeichen von Teheran wurde, war es der eher von Bildern bekannte Azadi Tower, welchen wir dann ebenfalls besuchten.
So, noch ein anderes Erlebnis ist das U-Bahn fahren in den meist vollgestopften Zügen! In der Teheraner U-Bahn hat es spezielle Wagen nur für Frauen. Da wir uns jedoch jeweils nicht verlieren möchten in der U-Bahn, kommt Maryse jeweils mit in den "allgemeinen" Teil des Zuges und ist umringt von iranischen Männern :). Aber sie schlägt sich ganz tapfer;)!
Zum Schluss der Sightseeing Tour haben wir noch den Golestan Palace mit verschiedenen Museen im Zentrum besucht.
Zum Abendessen gabs eine fantastische Lasagne in einem unheimlich kleinen Restaurant mit 3 kleinen Tischen, war super!
13.12.2011 Teheran – Dizin, Iran
Gefahrene km 13.12.2011: 130
Gefahrene km Total: 26’010
Im Verlaufe des Morgens machten wir uns auf den Weg ins Skigebiet Dizin. Wussten zwar nicht ob die Lifte überhaupt laufen, aber nach den Tagen in Teheran brauchten wir unbedingt etwas frische Bergluft! Je höher wir fuhren desto zuversichtlicher wurden wir jedoch, dass es mit dem Skifahren klappen könnte. Und tatsächlich, die Gondeln fahren wacker auf und ab :-). Übrigens liegt Dizin auf 2700m und die Lifte fahren bis 3400m hinauf! Da wir erst am Nachmittag ankamen, gingen wir aber nicht mehr auf die Piste. Haben ein schönes Hotel unmittelbar an der Talstation mit wunderbarer Aussicht aufs Skigebiet! Da fühlt man sich direkt wie in den Skiferien :-). Nach dem Abendessen entdeckten wir im Hotel einige Massagesessel, die wir natürlich ausprobierten! Die Massage ging von Kopf bis Zehen inklusive Arme :-). Wir bevorzugen jedoch nach wie vor nicht maschinelle Massagen :-).
14.12.2011 Dizin, Iran
Gefahrene km 14.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 26’010
So, heute hatten wir einen richtig coolen Tag! Snowboardfahren in einem richtigen Skigebiet. Doch bevor wir loslegen konnten, mussten wir natürlich noch ein Brett und Schuhe haben. Beim örtlichen Snowboardverleih konnten wir dann auswählen zwischen miesen Boards und halbmiesen Boards J. Ebenfalls die Schuhe hatten mal bessere Tage gesehen.
Dann mal los Richtung veraltete Gondelbahn! Wir waren uns nicht ganz sicher wo man mehr Adrenalin hat, auf einer Achterbahn oder in diesen Gondeln;). Aber mit der Zeit haben wir uns daran gewöhnt!
Dizin in ein recht grosses Gebiet mit ca. 15 Liften. Da es nur 2 Stunden von Teheran entfernt ist, kommen viele Iraner, welche Geld haben, von dort hierher.
Die Pisten waren ganz gut zum fahren und wir hatten perfektes Wetter! Leider mussten wir auf den fluffy powder verzichten, aber immerhin hatte es absolut genügend Schnee!
Ja hier in Dizin auf den Pisten merkt man nichts mehr von den Regeln des Irans! Frauen fahren ohne jegliche Kopfbedeckung mit wehendem Haar umher und die ganze Stimmung ist herrlich relaxed. Auch bei unserem Mittagsstopp war es super. Gute unkommerzielle Technomusik in einem ganz gemütlichen kleinen Beizli! Das Süppli gab uns wieder etwas Kraft um am Nachmittag weiter riden zu könnenJ. Nur das Bier fehlte doch ein wenig!
Doch etwas erschöpft vom Tag haben wir uns dann zum Abendessen wunderbare Spaghetti selbst gekocht, da das Restaurant hier doch etwas teuer ist!
15.12.2011 Dizin, Iran
Gefahrene km 15.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 26’010
Auch heute machten wir wieder die Pisten von Dizin unsicher :-). Leider war das Wetter nicht mehr ganz so perfekt wie gestern, aber trotzdem ganz passabel. Vielleicht noch ein Wort zu den Preisen hier im Skigebiet: Tageskarte Fr. 20.- , Miete für Ausrüstung Fr. 20.-. Auf der Piste lernten wir ein Iraner-Paar kennen, die uns nach dem Boarden in ein Restaurant zum Abendessen einluden. Aber damit war die Grosszügigkeit noch nicht zu Ende... Sie zahlten Stefan eine iranische SIM-Karte, luden uns ein in ihr Ferienhaus weiter oben im Norden, wollten uns eine Tour mit ihrem Bruder in die Wüste organisieren und natürlich luden sie uns in ihr Zuhause in Teheran ein. Die iranische Gastfreundschaft ist wirklich überwältigend und es ergeben sich immer interessante Gespräche. Da wir die nächsten Tage eigentlich schon verplant haben, mussten wir ihre Angebote dankend ablehnen.
16.12.2011 Dizin – Kashan, Iran
Gefahrene km 16.12.2011: 390
Gefahrene km Total: 26’400
Nun haben wir den Skiort Dizin verlassen. Da wir kein Iranisches Geld mehr hatten, machten wir einen kleinen Abstecher nach Teheran, aber nicht mit dem Landy sondern mit dem Zug und der U-Bahn. Nun haben wir in Teheran alle Verkehrsmittel (ausser FahrradJ) benutzt!
Die Weiterfahrt bis in die Stadt Kashan war problemlos. Erstaunt waren wir über die Beleuchtung der Autobahn. Von Teheran aus waren die ersten 150km komplett beleuchtet. 2 mal mussten wir nicht mal Autobahngebühren bezahlen, da anscheinend die Leute Freude haben an solchen Weltenbummler wie uns.
In Kashan haben wir ein wunderbares Hotel in einem alten, grossen, traditionellen Haus mit einem wunderbaren Innenhof gefunden. Man fühlt sich wie in einem kleinen Museum.
17.12.2011 Kashan, Iran
Gefahrene km 17.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 26’400
Da mein Magen (Maryse) wieder mal verrückt spielte, nahmen wir den heutigen Tag ziemlich gemütlich in Angriff. In Kashan gibt es viele traditionelle Häuser, wovon einige der Grossen restauriert wurden. Sie haben wunderschöne Stuckaturen, mit Spiegelchen und Mustern verzierte Decken, bunte Fenster und grosszügige Innenhöfe mit Teichen. In diesen Häusern wohnte natürlich nicht das normale Volk, sondern reiche Teppichhändler oder sonstige hohe Tiere :-). Wir besichtigen zwei dieser Häuser und genossen dann den restlichen Nachmittag an der Sonne im Garten unseres Hotels.
18.12.2011 Kashan – Isfahan, Iran
Gefahrene km 18.12.2011: 230
Gefahrene km Total: 26’630
Bevor wir aus Kashan verschwanden, haben wir uns noch den Markt angeschaut. Interessiert haben uns fast mehr die Dächer, welche wir mit Hilfe eines Einheimischen bestiegen, als der Markt selbst. Ganz speziell war die Bauart dieser gewölbten Dächer, bestehend aus einer Art Stroh Lehm Mischung.
In Isfahan angekommen, fanden wir zum Glück schnell ein gutes und günstiges Appartement Hotel mitten im Zentrum.
19.12.2011 Isfahan, Iran
Gefahrene km 19.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 26’630
In einem Reisebüro in Isfahan machten wir uns schlau über die Fähre von Bandar Abbas nach Dubai. Wir bekamen soweit brauchbare Infos, müssen aber das ganze Organisatorische direkt in Bandar Abbas machen. Nachdem dies erledigt war, machten wir uns auf den Weg zum Imam Square, das Herzstück von Isfahan. Kamen aber nicht bis zur ersten Moschee, da uns vorher der junge Iraner Abed ansprach und zum Tee in seinen Shop einlud. Er wollte uns aber keinen seiner Teppiche andrehen sondern einfach ein bisschen plaudern. Nach einer gemütlichen Teerunde machten wir uns zusammen mit Abed auf den Weg zum Mittagessen. In einem gemütlichen Restaurant lernten wir wie man das traditionelle Gericht „Dizi“ richtig isst. Dies läuft folgendermassen: man bekommt ein hohes Gefäss voller Suppe mit Kichererbsen, Kartoffeln, Tomaten und weich gekochtem Lammfleisch. Nun wird nur die Flüssigkeit in eine separate Schale voller Brotbrocken abgeschüttet und so gegessen. Die restlichen Zutaten im hohen Gefäss werden mit einem Stöpsel zerdrückt bis alles einen ganz appetitlichen Brei gibt :-). Nun kann auch dies normal im Teller gegessen werden. Dazu gibt’s noch Nature-Joghurt und zum Trinken einen Joghurtdrink mit Mintgeschmack. Tönt vielleicht etwas exotisch und kompliziert, aber schmeckt ganz gut :-). Mit vollen Bäuchen gings nochmals zum Tee zu Abed. Dann endlich konnten wir unser Sightseeing fortsetzten und die prächtige Imam Moschee besichtigen. Danach flanierten wir noch ein bisschen um den Imam Square. Als wir uns an die Sonne setzen, kam eine Frau in Tschador und überreichte uns wortlos ein Mandarindli und Nüsse. Auf dem Heimweg wurden wir wieder angesprochen von iranischen Studentinnen die ihr Englisch üben wollten und eine kleine Fotosession durfte auch nicht fehlen. Wir sind immer wieder erstaunt wie offen und interessiert die Leute gegenüber Ausländern sind. Vielmals hören wir bei den Gesprächen mit den Einheimischen auch ziemlich kritische Stimmen gegenüber der iranischen Regierung!
20.12.2011 Isfahan, Iran
Gefahrene km 20.12.2011: 20
Gefahrene km Total: 26’650
Den heutigen Tag haben wir so richtig gemütlich in Angriff genommen! Nach einem feinen Frühstück, welches wir übrigens hier aufs Zimmer serviert bekamen, schlenderten wir sehr gemütlich, mit einigen Pausen an der schönen Sonne, zu der bekannten Si-o-Seh Brücke.
Als wir die Pedalos im Fluss entdeckten, sind wir natürlich gleich Richtung „Pedalo Bahnhof“ und mieteten uns eins dieser Dinger. Haben dann schnell rausgefunden dass die Einheimischen auch „Putschpedalos“ spielten, haben natürlich tapfer mitgeholfenJ.
Später im Tag besuchten wir noch die „shaking minarets“, wo eine Person jeweils in einem der kleinen Minaretts hin und her wackelt und der andere Turm sich ebenfalls leicht bewegt. Die einen Glauben an eine magische Kraft die diesen Effekt verursacht, die anderen einfach an die spezielle Bauweise.
Kurz vor dem Sonnenuntergang kraxelten wir noch zu einer zoroastrischen Ruine rauf, von wo aus wir noch einen guten Blick über Isfahan erhaschen konnten.
21.12.2011 Isfahan – Khoor, Iran
Gefahrene km 21.12.2011: 400
Gefahrene km Total: 27’050
Bevor wir Richtung Dasht-e Kavir Wüste losfuhren, wollten wir uns noch die Jameh Moschee anschauen. Auf dem Weg dorthin kamen wir aber in ein übles Verkehrschaos, so dass wir kurzerhand die Flucht aus der Stadt ergriffen :-). Der Weg nach Khoor führte uns durch die unendlichen Weiten der Wüste und wir sahen superschöne Landschaften mit verschiedenfarbigen Bergen und Oasendörfer mit Palmen. Bei Dunkelheit kamen wir in Khoor an und wurden nach kurzem Nachfragen zu einem Hotel geführt. Wir beschlossen dann aus finanziellen Gründen im Landy zu übernachten, durften aber freundlicherweise auf dem Innenhof dieses Hotels parkieren. Das Hotel war belegt von einer iranischen Reisegruppe aus Teheran und wir fanden natürlich sofort Freunde. Was wir nicht wussten, dass heute alle Iraner die Yalda-Nacht, die längste Nacht des Jahres feiern. Normalerweise wird dieses Fest im privaten Haus der ältesten Familienmitglieder abgehalten, die Gruppe feierte jedoch im Hotel. Wir wurden natürlich sofort eingeladen an dieser „Party“ teilzunehmen! Begonnen wird das Ganze mit ausgiebigem Teetrinken, dann geht’s über zum Essen. Zum Tee wurde zudem eine aus einer Wassermelone und Äpfeln gebastelte Wasserpfeife geraucht. Als Vorspeise gabs Nüsse, Granatäpfel und Melone, dann kam eine Minzen-Creme Suppe mit Kichererbsen und Linsen. Da noch jemand Geburtstag hatte, bekamen wir auch noch ein Stück Torte zum Dessert. Dann wurde ausgiebig gesungen und getanzt. Natürlich hat auch Stefan seine iranischen Tanzkünste bewiesen :-). Es war ein sehr fröhliches und ausgelassenes Fest! Zum Schluss des Abends gingen wir mit der Reisegruppe zum Sterneschauen in die Wüste.
22.12.2011 Khoor – Salzwüste, Iran
Gefahrene km 22.12.2011: 230
Gefahrene km Total: 27’280
Nach einer kalten Nacht im Landy, begegneten wir gleich wieder unserer Iranischen Sippe vom Vorabend. Nach dem Frühstück gings weiter in die Wüste rein, zu den Sanddünen von Mesr. Die Wüste scheint ein grosser Spielplatz einiger Off-road wilden Iranern zu seinJ, überall hat es Spuren im Sand!
Zu Fuss in den Dünen unterwegs, begrüsste uns bereits nach 10 Minuten die erste Gruppe Iranischer Wüstenbesucher. Wirklich freundlich wurden wir begrüsst und gleich zum Iranischen Tanzen zu der Musik mit der kleinen Trommel eingeladen. Nach etwas plaudern wurden wir von der einen Familie aus Shiraz gleich in ihr Haus eingeladen. Unglaubliche Iranische Gastfreundschaft. Am Nachmittag haben wir uns einfach mal gemütlich an die Sonne gesetzt in der Wüste und das Leben als Reisende genossen.
Kurz vor Sonnenuntergang gings weiter, aber bereits nach 15 Minuten gabs wieder einen Stopp bei ein paar Einheimischen welche mit Geländefahrzeugen unterwegs waren. Wir hatten diese bereits getroffen auf unserem Nachmittags Rastplatz. All diese Geländewagenfreaks waren natürlich sehr an unserem Landy interessiertJ.
In völliger Dunkelheit bogen wir irgendwo in die Salzwüste ab und übernachteten mitten im Nichts. Da es um die 0° war, gabs zum Abendessen Brot, Nutella und etwas Früchte vorne im warmen Auto.
23.12.2011 Salzwüste – Yazd, Iran
Gefahrene km 23.12.2011: 500
Gefahrene km Total: 27’780
Unser Morgenessen an der Sonne mussten wir leider streichen, da es bewölkt war und noch immer saukalt! Wir fuhren dann weiter durch die Wüste bis nach Yazd.
24.12.2011 Yazd, Iran
Gefahrene km 24.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 27’780
Fröhliche WeihnachtenJ.
So, der erste Tag Sightseeing in Yazd. Wir haben es sehr gemütlich genommen und uns in den kleinen Gässchen der Altstadt, welche fast wie ein Labyrinth sind, rumgetummelt. Am Anfang zur Abwechslung mal eine Moschee;), dann hin und her durch die Gässchen. Ein Projekt für den Nachmittag, war eine SIM-Karte zu kaufen. Als wir nach langem hin und her endlich einen SIM-Karten Kiosk gefunden hatten, kriegten wir keine da wir den Pass dazu benötigten.
Nun zum Weihnachtsessen welches vom Guesthouse aus organisiert wurde. Ein Christliches Fest in einem Islamistischen Gottesstaat.. Es waren doch etwa 20 Touristen welche teilnahmen. Als erstes waren wir erstaunt, dass eine Art „Islamischer Priester“ eine Rede hielt. Zuerst erzählte er kurz etwas aus der Bibel, dann doch zum Koran. Bis am Schluss war das ganze doch recht Islamistisch und passte überhaupt nicht! Später haben wir herausgefunden, dass das Guesthouse gar keine andere Wahl hatte als diesen „Priester“ einzuladen, ansonsten hätten sie evtl. Ärger bekommen mit dem Gesetz!! Es muss an dieser Stelle mal gesagt werden, dass es auch sehr viele Iraner gibt die nicht sehr gläubig sind!
Ansonsten war die Feier eher etwas trocken, aber war trotzdem interessant sich ein wenig mit den anderen Iranbesuchern zu unterhalten.
25.12.2011 Yazd, Iran
Gefahrene km 25.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 27’780
Auch heute war ein weiterer Sightseeing-Tag in Yazd angesagt. Wir schlenderten wieder in der sehr schönen Altstadt rum, welche laut Unesco eines der ältesten Stadtviertel der Welt ist. Die Aussicht über die Altstadt ist sehr eindrücklich, da die Häuser vorwiegend aus diesem Lehm-Stroh Mix erbaut sind und auf den Dächern die sogenannten „badgirs“ (Windtürme) stehen. Diese sehen aus wie riesige Kamine, dienen jedoch als natürliche Klimaanlage. Sie fangen den Wind auf und leiten diesen in die Räume darunter. Am Nachmittag nahmen wir nochmals das Projekt „SIM-Karte kaufen“ in Angriff. Nachdem wir in einem Hotel den Pass kopieren konnten, klappte es endlich mit der SIM-Karte. Etwas schmunzeln mussten wir, als Stefan auf dem Vertrag zusätzlich zu seiner Unterschrift auch noch einen Fingerabdruck machen musste :-). Danach besuchten wir noch ein im Jahre 1580 erbautes Wasserreservoir, welches heute als Bodybuilding Club genutzt wird.
26.12.2011 Yazd – Baustelle, Iran
Gefahrene km 26.12.2011: 150
Gefahrene km Total: 27’930
Wir haben den Tag langsam und gemütlich begonnen, da wir erst um 11:00 Uhr abgemacht hatten um unsere Wäsche abzuholen. Bei der Wäscherei erklärte uns der Mann, dass es nun doch 15:00 Uhr werde. Das hat dann unsern Plan, bis zu Persepolis zu fahren, zunichte gemacht. Dafür haben wir dann noch die sogenannten „tower of silence“ besucht. Diese Stammen von früher und sind eine Art steinerne Silos, welche von dem Glauben Zoroastrismus verwendet wurden. Weil dieser Glaube auf der Reinheit der Elemente basiert, lehnte man die Kremierung (Verschmutzung der Atmosphäre) sowie das Begräbnis (Verschmutzung der Erde) der Leichen ab. Deshalb hatte man damals die Leichen der Verstorbenen in diese Steintürme gelegt, daraufhin wurden die Leichen von Geiern aufgefressen.
Um 15:00 Uhr bekamen wir endlich die Wäsche und fuhren los. Nach ca. einer Stunde parkierten wir den Landy in der nähe einer Baustelle bei Felsen wo es schön ruhig war. Der Benzinkocher und die Benzinlampe funktionierten zum Glück einwandfreiJ.
27.12.2011 Baustelle - Persepolis, Iran
Gefahrene km 27.12.2011: 320
Gefahrene km Total: 28’250
Kaum aufgestanden, hatten wir schon den ersten Besucher, der uns auf die Baustelle zum Morgenessen einlud. Wir lehnten ab, da wir endlich unser lang ersehntes Frühstück an der Sonne geniessen wollten. Noch etwas zu der iranischen Kultur. Sehr speziell ist das Höflichkeitsritual „ta’arof“. Man bietet dem Gegenüber aus Höflichkeit etwas an, auch wenn man es eigentlich gar nicht erfüllen kann. Als Eingeladener muss das Angebot immer mehrere Male abgelehnt werden. Wenn das Angebot dann immer noch steht, ist es tatsächlich ernst gemeint und man kann es mit gutem Gewissen annehmen. Für uns ist dieses Ritual nicht immer sehr einfach zu handhaben... Nun wieder zum heutigen Tag. Die Fahrt nach Persepolis führte uns über verschiedene Pässe, auf welchen wir dem Schnee wieder ziemlich Nahe kamen. Wir geniessen aber jedes Mal die fantastischen Berge, welche sich hauptsächlich von den Farbe und Formen her von unseren Bergen in der Schweiz unterscheiden. Angekommen in Persepolis fanden wir einen gemütlichen Platz zum Campen. Am Abend machten wir noch Bekanntschaft mit Annette, Simon und Kind Siggi aus England, welche mit einem VW-Bus schon ca. ein Jahr unterwegs sind. Ursprünglich wollten sie zwei Jahre reisen, „überraschend“ ist sie nun schwanger geworden und sie müssen zurückreisen. Tja, so spielt das Leben :-).
28.12.2011 Persepolis – Shiraz, Iran
Gefahrene km 28.12.2011: 60
Gefahrene km Total: 28’310
Wir haben vergebens gehofft dass es in den Nächten langsam wärmer wird. Am Morgen früh war es wieder um die 0 Grad! Nach einem kurzen Tee mit unseren Nachbarn aus England & Deutschland und etwas Frühstück begaben wir uns zu der einmaligen Ruinenstadt Persepolis. Persepolis war eine Stadt welche vor 2500 Jahren durch das Achaemenid Reich entstanden ist. Zu Gesicht bekamen wir absolut fantastische Säulen, Eingangstore, Mauern, Reliefs und in Felsen reingehauene Mausoleen. Das Wetter dazu war perfekt!
Da wir bei Persepolis nur eine Stunde von unserem Ziel Shiraz entfernt waren, genossen wir noch den Rest des Nachmittags herrlich an der Sonne beim Auto, bevor die Fahrt weiter ging.
In Shiraz sind wir in einem relativ schäbigen Hotel untergekommen, aber immerhin konnten wir nach Demontage der Dachkiste den Landy im Hof parkieren.
29.12.2011 Shiraz, Iran
Gefahrene km 29.12.2011: 0
Gefahrene km Total: 28’310
Auch in Shiraz gab es wieder einiges zu sehen. Da wir auf unserer Reise schon zig Moscheen besucht haben (auch overmosqued genannt :-) konzentrierten wir uns hier auf die übrigen Sehenswürdigkeiten. Im Zentrum von Shiraz steht die Festung Arg-e Karim Khan. Diese ist von hohen Mauern umringt und in jeder Ecke steht ein 14m hoher Turm. Innerhalb dieser Mauern gibt es einen grossen Teich und etliche Mandarinenbäume. Im Gebäude selbst konnte man nur das aus Marmor erbaute „Badezimmer“ besichtigen. Auch sehr interessant war die Ausstellung der Wachsfiguren in traditioneller Kleidung des Zand Zeitalters. Die Kleidung war deutlich farbenfroher als heute... Danach machten wir uns auf den Weg zum Mausoleum des iranischen Dichters Havez. Unterwegs wurden wir von der 17-jährigen Schülerin Masha angesprochen, die uns dann dorthin begleitete. Das Mausoleum ist umgeben von herrlichen Parks, wo man sich bestens vom hektischen Stadtalltag erholen kann. Am Nachmittag wollten wir eigentlich noch die armenische Kirche besuchen, wurden aber leider nicht fündig. Am Abend trafen wir uns nochmals mit Masha, ihrer Mutter und einer Bekannten zur gemütlichen Teerunde.
30.12.2011 Shiraz – Hügel bei Konar Takhteh, Iran
Gefahrene km 30.12.2011: 190
Gefahrene km Total: 28’500
Am Morgen war noch etwas Arbeit angesagt. Einkaufen und Landy duschen. Das ganze Autoreinigen dauerte einiges über eine Stunde, ist auch kein Wunder bei dem Dreck. Aber immerhin ist unser Landy wieder ein sauberer Kerl. Nach ca. 100km tuckerten wir irgendwo auf einen kleinen Hügel rauf von wo wir eine gute Aussicht hatten.
31.12.2011 Hügel bei Konar Takhteh – Strand südlich von Bushehr, Iran
Gefahrene km 31.12.2011: 210
Gefahrene km Total: 28’710
Nach ca. einer Stunde Fahrt erblickten wir endlich den persischen Golf. Legten am Hafenstädtchen Bushehr eine kurze Mittagspause ein und erkundeten die etwas heruntergekommene Altstadt. Danach fuhren wir entlang der Küste bis wir einen geeigneten Übernachtungsplatz am Strand fanden. Schon bald bekamen wir Besuch von einem Fischer, der leider nur sehr wenig Englisch konnte. Nach kurzer Konversation ruderte er mit einem Floss zu seinen Netzen raus, brachte uns drei kleine Fische und rauschte mit seinem Töff wieder davon. Nachdem wir den Sonnenuntergang genossen hatten, leistete uns der Fischer wieder Gesellschaft. Er lud uns selbstverständlich zum Essen und Übernachten zu sich nach Hause ein. Da es die erste Nacht am Strand war, zogen wir das Übernachten im Landy vor. Der Fischer blieb trotzdem und half uns bei der Präparation der Fische, obschon dies im Iran vermutlich eher Frauensache ist... Wir schätzen wirklich die Gesellschaft von Einheimischen, aber wenn man sich aus Sprachproblemen nicht unterhalten kann, wird’s doch nach ca. zwei Stunden etwas langweilig ;-). Und der Fischer war wirklich hartnäckig und blieb bei uns bis wir uns zum Schlafen in Landy zurückzogen.
1.1.2012 Strand südlich von Bushehr – Strand südlich von Parsian, Iran
Gefahrene km 1.1.2012: 340
Gefahrene km Total: 29’050
Happy new yearJ
Am morgen kam natürlich der Fischer wieder und brachte uns gleich wieder ein paar Fische. Da der eine Fisch immer noch am zappeln war und der Fischer zum Glück gleich wieder weiter fuhr, bewegten wir den knapp am leben zappelnde Fisch wieder ins Wasser. Nach etwa einer Minute war der Fisch wieder bei Kräften und schwamm davon.
Die Fahrt an der Golfküste entlang war wunderschön. Unheimlich spezielle Felsen und Gesteinsformationen. Das einzige was nicht wirklich schön war, sind die Erdgasanlagen welche sich an einem Ort etwa 10km in die länge ziehen!
Um die Mittagszeit wurden wir dann kurzerhand beschenkt von einem Ladenbesitzer, bei dem wir übrigens nur parkiert und nichts gekauft haben, mit Ansichtskarten, Ausgestopften Fischen, einer Muschel und anderem Plunder. Wirklich unheimlich!
Der Trip führte uns an einen weiteren Strand, ohne Leute, wo wir dann campierten. Ich (Stefan) habe dann mit einigen kleinen Rochen zusammen ein Bad im Meer genossen.
Zum Abendessen haben wir uns ein feines Fondue, welches Maryse aus der Schweiz mitbrachte, gegönntJ.
Da es nun endlich warm genug war um draussen zu bleiben, haben wir ein kleines Feuer entfacht und die Ruhe des Meeres genossen!
2.1.2012 Strand südlich von Parsian – Bandar Abbas, Iran
Gefahrene km 2.1.2012: 400
Gefahrene km Total: 29’450
Den Morgen genossen wir an der Sonne am einsamen Strand. Beim Losfahren gab es noch etwas Action. Da das Meer leicht gestiegen war, konnten wir nicht mehr durch den harten Sand zurückfahren, sondern mussten uns einen Weg durch den weichen Sand suchen. Nach dem ersten gescheiterten Versuch, nahmen wir die Sandbleche zur Hilfe und kamen dann problemlos zurück auf die Strasse. Die Fahrt nach Bandar Abbas führte uns wiederum durch fantastische Felslandschaften. Angekommen in Bandar Abbas, probierten wir zuerst noch Infos über die Verschiffung zu bekommen. In den Reisebüros wurden wir aber entweder weitergeschickt oder bekamen verwirrende Auskünfte. Wir verschoben das Projekt auf den nächsten Tag.
3.1.2012 Bandar Abbas, Iran
Gefahrene km 3.1.2012: 30
Gefahrene km Total: 29’480
Den ganzen Morgen verbrachten wir mit der Organisation der Verschiffung vom Iran in die vereinigten arabischen Emirate. Zuerst versuchten wir unser Glück in einem nahegelegenen Hotel mit einem Reisebüro, aber kriegten dort nur eine Adresse von dem offiziellen Verschiffungsbüro. Mit dem Taxi dort angekommen erkundigten wir uns über Preise etc.. Das ganze war doch etwas kompliziert und wir waren über eine Stunde später inklusive Landy nochmals dort. Als eigentlich das meiste abgeklärt war, kam auf einmal einer ins Büro und wir erfuhren dass evtl. die Fähre am 4. Januar gar nicht fahren werde. Es sei 50/50 ob sie fährt. Die Begründung lag beim Wetter, wobei man bei dem herrlichen Wetter mühe hat dies zu glauben! Oder könnte der Grund eher bei den aktuellen politischen Problemen liegenJ? Das Problem damit ist, dass das Visum von Maryse morgen ausläuft. Also wenn die Fähre nicht fährt, müssten wir dringend die Visa verlängern.
Am Nachmittag genossen wir die Sonne am Meer.
Bandar Abbas, am südlichen Ende des Irans, hat eine bunte Mischung an Menschen. Einige Stammen von Afrika oder Indien, was man auch an der farbigeren Kleidung der Leute sieht. Was ebenfalls sehr speziell war, sind die Burkas welche vereinzelte Frauen trugen. Anstelle von einem Schleier vor dem Gesicht hatten sie etwas wie eine kleine Maske, welche die Nase sowie den Mund verdecken. Zu erwähnen ist ebenfalls, dass es im Iran wenige Frauen hat die eine Burka tragen. Die meisten haben einfach ein Kopftuch oder zum Teil den Tschador an.
4.1.2012 Bandar Abbas, Iran – Sharjah, VAE
Gefahrene km 3.1.2012: 0
Gefahrene km Total: 29’480
Eigentlich würde unsere Fähre ja erst um 21.00 Uhr von Bandar Abbas ablegen. Da aber die Zollbehörden nur bis 14.00 Uhr geöffnet haben, machten wir uns frühmorgens auf den Weg zum Hafen. Zuerst fragten wir nochmals im Verschiffungsbüro nach ob die Fähre nun wirklich fährt und wir bekamen glücklicherweise positiven Bescheid! Also los zum Hafen! Kamen um 9.00 Uhr dort an. Ungefähr drei Stunden später kannten wir die Hälfte des Personals der Zollbehörde, da wir in etwa zehn verschiedenen Büros waren. Hier eine Unterschrift, da ein neues Papier und wieder warten und dann das ganze von vorne :-). Da es nicht zu einfach ist, sind die Büros auf dem ganzen Hafengelände verstreut :-). Es ist wirklich unglaublich wie kompliziert und bürokratisch der ganze Prozess abläuft! Schlussendlich hat aber doch alles geklappt! Nach ausgiebigem Warten am Hafen konnten wir gegen 21.00 Uhr endlich durch die Passkontrolle und unsere Plätze im Schiff einnehmen. Glücklicherweise konnten wir im Landy schlafen. Goodbye Iran!