Saudi Arabien Teil 1, Osten / Bahrain

 

 

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19.1.2023

Kuwait – Khafji, Saudi-Arabien (Grenzübertritt)

Km: 80

Km Total: 25’550

Jetzt fahren wir an die Grenze zu Saudi-Arabien. Angeblich eine kurze und schnelle Angelegenheit. Doch leider ist heute der erste Ferientag der Kuwaiti, und es scheint, dass das halbe Land über die Grenze will :-).

 

Ausreise Kuwait:

 

12:10 Ankunft an der Grenze. Es herrscht Stau.

 

12:25 Maryse geht ins erste Gebäude. Angeschrieben mit „Passport Check Female“.

Dies ist jedoch nur für Frauen aus den Golfstaaten. Also zurück ins Auto und weiter im Stau.

 

12:45 Wir gehen im Verzollungsgebäude in ein Büro. Dort sind alle freundlich und haben Freude an Gästen wie uns :-). Grundsätzlich muss hier nur das Fahrzeug aus dem Land ausgeführt werden. Aber in dem Büro herrscht reger Personenverkehr! Leute kommen rein, gehen raus, Angestellte kommen rein und gehen raus. Für uns sieht es etwas Ineffizient aus, aber die freundlichen Begrüssungen sowie kurzen Gespräche sind vermutlich ein Teil der Arabischen Gastfreundschaft :-). Auffallend ist, dass sich die Männer oft mehrmals küssen, wenn sie sich begrüssen. Es gibt sogar Küssrituale, bei denen einander auf die Nase geküsst wird :-). Wir haben es lustig, bekommen Tee und plaudern mit den Zöllnern und den anderen Männern, von denen wir nicht genau wissen, ob sie hier arbeiten oder auf der Durchreise sind. Zwischendurch füllt einer Dokumente für uns aus, verschwindet, kommt zurück, das Carnet de Passage wird ausgefüllt, Kopien werden erstellt und so weiter und so fort. Das Prozedere dauert über eine Stunde.

 

13:50 Verzollungsbüro fertig.

 

14:05 Ab in den Stau, an einer Schranke vorbei und in ein Gebäude mit einigen Schaltern zur Passkontrolle. Da wir nicht GCC (Gulf Country Citizens) sind, stehen wir bei „Diplomatic persons“ an :-). Pässe werden abgestempelt.

 

14:15 weiter

 

14:20 Ankunft letzte Schranke, Kontrolle der Dokumente.

 

Ausreise Kuwait: 2 H 10 Min.

 

Einreise Saudi-Arabien:

 

14:25 Nun stehen wir bei den Saudis im Stau. Rechts ein Gebäude, wo viele Personen draussen stehen. Nichts angeschrieben! Ist es die Moschee? Wir entscheiden uns, einfach weiter im Stau anzustehen.

 

15:10 Ankunft bei der ersten Schranke, endlich. Wir hätten anscheinend doch ins andere Gebäude gehen müssen. Es ist doch keine Moschee, sondern die Passkontrolle :-). Wir müssen das Auto am Rand abstellen und zu Fuss zurückgehen. Aber immerhin haben wir diesen Stau nun bereits hinter uns.

 

15:15 Anstehen bei Passkontrolle. Es herrscht absolutes Chaos! 100 Leute drängen in der kleinen Halle an die wenigen Schalter. Es geht nicht vorwärts! Einer der Zöllner ruft etwas auf Arabisch in die Menge. Anscheinend müsste man draussen bei einem Polizisten eine Nummer holen. Doch niemand bewegt sich von der Stelle. So warten auch wir weiter. Wieder ruft der Zöllner etwas in die Menge. Wir merken, dass alle einen Zettel hervorsuchen und diesen dem Zöllner hinstrecken. Wir fragen nach. Dies sei die kleine Quittung, die man am kuwaitischen Zoll erhalten haben! Diese haben wir zum Glück auch, aber im Iveco!

 

15:40 Ich hole den Zettel im Auto, Maryse wartet im Gebäude im Gedränge.

 

15:50 Zurück ins Gedränge im Gebäude. Wir probieren irgendwie, unseren Zettel dem Zöllner zuzustecken. Chaos pur! Er nimmt unseren Zettel und verschwindet. Kommt das gut? Die Leute werden jetzt aus dem Gebäude gejagt und müssen draussen warten. Anscheinend wird jetzt anhand der Ankunftszeit, welche auf diesem kuwaitischen Zettel steht, die Reihenfolge am Schalter bestimmt.

 

16:05 Draussen warten.

Der Autostau wird immer länger und immer mehr Leute warten vor der Passkontrolle! Immerhin haben wir Zeit gespart, denn unser Wagen ist ja bereits auf der anderen Seite des Staus.

Es herrscht fortwährend ein Gedränge vor der Türe und die Leute wollen wissen, wann sie endlich an der Reihe sind. Ab und zu ruft der Zollbeamte etwas in die Menge. Wir verstehen nichts und haben keine Ahnung, wann wir an die Reihe kommen. Ein Mann, der ebenfalls wartet, übersetzt zum Glück dann doch ab und zu etwas für uns.

 


18:00 Endlich! Nach knapp drei Stunden stehen wir im Gebäude am Schalter! Wir müssen unsere Fingerabdrücke geben, ein Foto wird gemacht, und der Beamte schreibt eine Nummer in den Pass.

 

18:10 Zurücklaufen zum Auto. Nochmals kurz im Stau stehen, dann parkieren vor der Zollbehörde.   

 

18:25 Ins Zollbüro rein. Daten aus dem Fahrzeugausweis werden in einen Computer eingegeben. Dokumente bekommen wir keine!

 

18:30 Weiterfahren. Wir haben weder einen Stempel im Pass (nur etwas von Hand geschrieben) noch irgendein Dokument fürs Auto. Alles scheint elektronisch zu sein.

 

18:35 Nächste Station Autoversicherung lösen. Dies geht einfach und schnell, direkt aus dem Auto heraus, „Drive through“ :-). Kosten: 115.- für 3 Monate.

 

18:40 Fertig: Einreise Saudi-Arabien 4 H 15 Min!

Grenzübertritt Total: 6.5H 

 

Weiter geht die Reise bei Dunkelheit. Wir sind am Verhungern. Wegen des völlig unerwarteten langen Grenzübertritts haben wir kein Mittagessen gehabt! Nach 20 km kommen wir in die erste kleine Stadt Namens Khafji und steuern direkt auf den McDonalds zu. Dieser sieht aber etwas anders aus als alle anderen McDonalds. Er ist in zwei Teile geteilt. Eine Single und eine Family Sektion. Eine Trennwand bis hin zur Theke. Die Idee dahinter (unsere Vermutung): Wegen des Nikab-Schleiers der Frauen können Paare in die Family Sektion in ein separates Abteil. Somit können alle ungestört und ohne Schleier vor dem Gesicht essen. Wir landen in der Single Sektion und geniessen unser Essen. Maryse ist die einzige Frau in diesem „offenen“ Bereich, aber alle haben Freude und ein paar Jugendliche finden es sicher toll, mal eine Frau ohne Schleier zu sehen :-). So, jetzt noch schnell eine Sim-Karte in der Stadt besorgen damit wir wieder online sind, und ab an einen ruhigen Platz zum Nächtigen.

 

20.1.2023

Khafji – Al Dschubail, Saudi-Arabien 

Km: 230

Km Total: 25’780

Es ist jedes Mal eine Überraschung am Morgen aufzuwachen und nicht zu wissen, wie es draussen eigentlich aussieht. Wir sind ja gestern Abend bei Dunkelheit angekommen.

Wir lassen die Rollos runter und was sehen wir direkt vor unserem Fenster? Eine Herde Kamele! Wie könnte es auch anders sein in der Wüste ;-). Eine schöne Überraschung! Wir sehen, dass die naheliegenden Gebäude vermutlich Kamelfarmen sind, die gerade ihre Kamele auf die „Weide“ lassen. Trotz der guten Gesellschaft brechen wir bald auf, denn wir wollen heute noch in die Nähe der Stadt Dammam fahren. 


Der erste Tag in Saudi-Arabien! Was wird uns wohl erwarten? Erster Halt ist eine Tankstelle. Da wir dummerweise in der ersten Stadt vergessen haben Bargeld abzuheben, sind wir auf Kartenzahlung angewiesen. Trotz vorgängiger Abklärung funktioniert dies an der Tankstelle nicht wie geplant. Am Tankstellenkiosk wird uns schlussendlich per Kreditkartenzahlung Bargeld ausgezahlt, mit dem wir dann den Tankwart bezahlen. Das Tohuwabohu mit der Zahlung hat ein anderer Kunde, ein saudischer Mann, mitbekommen und besteht darauf, uns 200 Saudi-Riyal zu schenken (ca. Fr. 50.-)! Er drückt Stefan das Geld in die Hand und sagt: „Take it! Cash is king in Saudi!“ Wir erklären ihm, dass wir in der nächsten grossen Stadt sicherlich Bargeld erhalten werden und es auf keinen Fall nötig ist, dass er uns Geld schenkt. Auch bieten wir ihm den Gegenwert in Dollar an. Doch wir haben keine Chance und müssen das Geldgeschenk schlussendlich annehmen! Weiter geht die Fahrt entlang der Küste in Richtung Süden. Auch diese Strecke ist landschaftlich mässig interessant. Was uns in der flachen Wüstenlandschaft jedoch fasziniert, sind die unzähligen Kamele, die hier mit ihren Hirten herumziehen.

Anscheinend ist dieses Gebiet für die Kamelzucht sehr geeignet. Noch nie zuvor haben wir so viele Kamele gesehen! Das Kamelzählen gibt Hunger und wir halten bei der nächsten Tankstelle an. Noch sind wir etwas unsicher mit den Restaurantbesuchen, da wir das Konzept mit den Familienabteilen irgendwie noch nicht ganz verstehen. Bei diesem Restaurant sehen wir jedoch nichts angeschrieben und auch drinnen gibt es keine Abteile. Also bestellen wir zwei Gemüse-Currys und setzen uns an einen Tisch. Die eintretenden Gäste (ausschliesslich Männer) schauen mich schon etwas erstaunt an, aber ein Problem hat niemand, glauben wir zumindest. Jedenfalls sind sie uns sehr gut gesinnt, denn einer der Gäste bezahlt sogar unsere Rechnung und bestellt uns gleich noch ein Dessert! Für uns ein bisschen komisch ist, dass wir teilweise mit den Herren, die uns so grosszügig einladen, eigentlich gar keinen Kontakt haben. Sie deuten uns nur an, dass sie unsere Rechnung bezahlt haben und gehen dann ihres Weges… Eigentlich würden wir uns sehr gerne mit ihnen unterhalten. Während eines weiteren Stopps an einer Tankstelle werden wir gleich nochmals von einem jungen saudischen Mann herzlich begrüsst und in Saudi-Arabien willkommen geheissen! Er gibt uns ein paar Tipps, was es in der Nähe zu sehen gibt und will uns dann auch unbedingt etwas schenken. Er öffnet den Kofferraum und wühlt in einer Kiste voller Stoffpuppen herum!

Dies sei sein Business, er handle mit Spielzeug, erzählt er uns. Dann drückt er uns drei Stoffpuppen aus dem Film „Toy Story“ in die Hand sowie zwei Gummientchen. Das ist uns zu viel, wir wollen ihm zwei Stoffpuppen zurückgeben. Darüber ist er nicht erfreut und droht uns, die Puppen auf den Boden zu schmeissen, wenn wir sie nicht nehmen :-)! Uns bleibt nichts Anderes übrig, als die vielen Geschenke anzunehmen. 


Kurz vor der Stadt Dammam suchen wir uns per Satellitenbild ein Stück unbebauten Strand, wo wir schnell ein schönes Plätzchen zum Übernachten finden. Doch es geht nicht lange und schon fährt ein Militärfahrzeug heran: die Grenzpolizei! Der freundliche Herr erklärt uns, dass es vermutlich nicht gehe, dass wir hier am Strand übernachten. Er telefoniert kurz mit seinem Boss und klärt uns anschliessend auf, dass wir wegen Grenzkontrollen mindestens einen Kilometer Abstand von der Küste halten müssten. Er werde uns aber einen Platz zeigen, wo wir Übernachten können. Im Dunkeln folgen wir ihm mit dem Iveco und biegen nach kurzer Fahrt auf einen kleinen Platz ein. Wir sollen uns hier einrichten, er gehe kurz Tee holen. Gesagt, getan. Nach 20 Min. steht der Grenzpolizist mit einer Thermoskanne voller Tee vor unserer Tür. Wir unterhalten uns über 1 ½ Std.! mit dem freundlichen und aufgestellten Mann (leider meist per Google-Translate) im gemütlichen Iveco-Wohnzimmer. Am Schluss will er uns den restlichen Tee dalassen und da wir nicht sofort unsere Thermosflasche hervornehmen, will er uns auch noch seine Thermoskanne schenken. Das können wir zum Glück abwehren! Nun, das war unser erster Tag in Saudi! Unglaublich! Wir sind überwältigt von der Willkommenskultur und Grosszügigkeit der Saudis!

Nebenbei noch ein kurzes Wort über meine Kleiderwahl. Auch Saudi-Arabien hat seit der „Öffnung“ im Jahr 2019 keine Kleidervorschriften mehr. Moderate westliche Kleidung wird geduldet. Trotzdem trage ich erst Mal wieder mein „Gwändli“ und etwas weitere Hosen, um nicht noch mehr herauszustechen als wir es sowieso schon tun :-). Die vorherrschende Kleidung der einheimischen Frauen ist ganz klar die schwarze Abaya, Kopftuch und sehr oft auch die Verschleierung (Niqab). Anders als in Kuwait, sieht man hier wirklich sehr wenige Frauen, bei denen man mehr als die Augen sieht!

 

21.1.2023

Al Dschubail – Dammam, Saudi-Arabien

Km: 140

Km Total: 25’920

Unser Übernachtungsplatz
Unser Übernachtungsplatz

Von unserem lieben Border-Patrol-Militärmann haben wir gestern den Tipp bekommen, die nahegelegene Insel Tarout zu besuchen. Also machen wir uns doch auf den Weg dorthin. Es liegt ja schliesslich entlang unserer Route. Wir forschen etwas nach und finden heraus, dass diese Insel Tarout effektiv etwas Spezielles ist. Sie gilt als eine der ältesten von Menschen bewohnten Stätten auf der gesamten Arabischen Halbinsel. Die Geschichte der Insel ist älter als 7000 Jahre alt. Wir besuchen das 500 Jahre alte Tarout-Schloss und gehen auch, die in der Nähe gelegene, Altstadt mit ihren uralten Gemäuern bestaunen. Faszinierend.

Der Abstecher hat sich auf alle Fälle gelohnt!

Nun aber weiter. Wir nehmen die letzten Kilometer nach Dammam in Angriff. Wir steuern direkt den Busbahnhof an, denn wir haben im Sinn, für zwei Tage ins Nachbarland Bahrain zu gehen; mit dem Bus und im Hotel. Wir wollen den Bus nehmen, damit wir keinen Stress mit dem Fahrzeug haben (Verzollung, Versicherung, Durchsuchen, etc..). Der Plan steht. Morgen um 8 Uhr in der Früh geht der Bus los und der Parkplatz beim Busbahnhof ist videoüberwacht und somit können wir unser Zuhause dort stehen lassen. Am Stadtrand finden wir schon bald ein Platz zum Übernachten.

 

Bahrain

 

22.1.2023

Dammam, Saudi-Arabien – Bahrain

Km: 20

Km Total: 25’940

Bevor wir frühmorgens den Busbahnhof ansteuern, wollen wir noch kurz Bargeld holen. Leider existieren die auf Google Maps eingezeichneten ATMs teils nicht mehr oder akzeptieren unseren Karten nicht. Irgendwann klappt es doch noch, allerdings haben wir mehr Zeit versäumt als geplant und kommen deshalb ziemlich knapp beim Busbahnhof an. Stefan parkiert den Iveco, ich laufe schon mal zum Schalter und kaufe unsere Tickets. Glück gehabt! Schon bald sitzen wir im halbleeren Bus und nehmen Kurs auf in Richtung Bahrain. Den Iveco lassen wir trotz videoüberwachtem Parkplatz mit einem eher mulmigen Gefühl zurück.

Durch eine 25 km lange Brücke ist die Insel Bahrain mit dem saudischen Festland verbunden. Mittendrin, auf einer kleinen Insel, befinden sich die Grenzposten. Die Ausreise verläuft speditiv, wir müssen nicht mal aussteigen, denn der Buschauffeur sammelt alle Pässe ein und bringt diese zur Passkontrolle. Für die Einreise nach Bahrain benötigen wir ein Visum, das jedoch direkt an der Grenze ausgestellt wird. Das kürzeste Visum für 14 Tage kostet 15 Franken pro Person. Auch dies eine kurze Sache und schon sitzen wir wieder im Bus.


Nach gut zwei Stunden Fahrt (inkl. Grenze) erreichen wir unser Ziel. Uns fällt sofort auf, dass die Frauen hier wieder viel liberaler gekleidet sind. Der hoteleigene Chauffeur holt uns am Busbahnhof ab und bringt uns ins Diplomatenviertel :-). Stefan hat mit seinen, von der Arbeit gesammelten, Hotelpunkten eine tolle Unterkunft gebucht :-). Den Nachmittag verbringen wir mit Auskundschaften des Finanz- und Hafendistrikts mit seinen modernen und extravaganten Hochhäusern und Einkaufszentren.

Als Kontrast dazu schlendern wir anschliessend durch die Gassen des Manama Souk und des „Little India“-Viertels, wo man sich wiederum in einer ganz anderen Welt befindet und wo auch heute noch ein wenig das Flair eines alten Markts vorherrscht. Aufgrund der fast ausschliesslich indischen Verkäufer fühlt man sich wirklich ein bisschen wie in Indien.

Die indische Bevölkerung (und auch andere) sind bereits über Generationen in Bahrain ansässig und dürfen hier auch ihre Kultur und Religion frei praktizieren. In diesem Viertel steht auch der mit 200 Jahren älteste Hindu-Tempel des Landes. Wir lassen uns treiben und kommen bald in ein älteres Wohnviertel, wo wir einigen für uns traditionell aussehende Gebäuden begegnen.

Gegen Abend zieht es uns ins Barviertel, wo wir in einem Pub etwas essen und uns ein Bierchen gönnen. Nach 10 Wochen überstandener und noch kommender Trockenzeit ist dies ein willkommener Nebeneffekt unseres Ausflugs nach Bahrain ;-).

 


 

23.1.2023

Bahrain

Nicht weit von unserem Hotel führt eine Brücke auf die Insel Muharraq, wo sich bis 1932 die Hauptstadt von Bahrain befand.

Die Perlenindustrie hat hier eine lange Tradition und gilt als Unesco Weltkulturerbe. 

Wir unternehmen zu Fuss eine lange Entdeckungstour durch die verwinkelten Gassen der Altstadt und besichtigen die teils aufwändig restaurierten Wohnhäuser von einstigen Perlenhändlern oder wohlhabenden Geschäftsherren. Die Häuser sind teils über 100-jährig und dienen heute oft als Museen oder Galerien.

 

24.1.2023

Bahrain – Al-Chubar, Saudi-Arabien

Km: 30

Km Total: 25’970

Der geplante Besuch des Nationalmuseums fällt leider ins Wasser, da wir erst heute Morgen realisieren, dass das Museum heute geschlossen ist. Da unser Bus zurück nach Dammam bereits um 12.00 Uhr fährt, haben wir nicht mehr lange Zeit. Wir beschliessen kurzerhand nochmals nach „Little India“ zu fahren und uns den Hindu-Tempel anzusehen. Und wir haben Glück, den kurz nach unserer Ankunft beginnt die morgendliche „Puja“, eine kurze Zeremonie mit Musik.

Nach all den Moscheen in den vergangenen Wochen ist der farbige und mit verschiedenen Bildern verzierte Tempel eine willkommene Abwechslung :-). Die Rückfahrt nach Dammam verläuft reibungslos, ausser dass wir auf saudischer Seite unsere Fingerabdrücke nochmals erneuern müssen. Diese wurden wohl bei der chaotischen Einreise aus Kuwait nicht ganz fehlerfrei erfasst. Unser saudisches Visum gilt glücklicherweise für eine mehrmalige Einreise, so dass wir uns darüber keine Sorgen machen müssen. Übrigens ist das Saudi-Visum sehr einfach zu besorgen: Antrag online erfassen, per Kreditkarte Fr. 120.- überweisen und 5-10 Min. später flattert das 3-Monats-Visum ins Postfach.

Zurück in Saudi
Zurück in Saudi

Bald sind wir zurück in Dammam beim Iveco, der sich die zwei Nächte auf dem Parkplatz tapfer geschlagen hat. Wir fahren gleich weiter zum Kulturzentrum „Ithra“. Ein riesiger futuristisch aussehender Bau, in dem sich ein Theater- und Konzertsaal, eine Bibliothek, Ausstellungsräume, Museen und Restaurants befinden. 

Ein Teil des Museums befasst sich mit dem Islam und wir erleben hier tatsächlich eines der Highlights unseres Museumsbesuchs: Eine Visite in der Moschee von Mekka! Man zieht sich eine Virtual Reality-Brille über und taucht ein in die Menschenmenge, die um den schwarz-goldenen Kaba pilgert. Dies ist auch deshalb besonders, da man sonst als Nicht-Muslim keinen Zutritt in die Stadt Mekka, geschweige denn in die Moschee, bekommt. Auch andere berühmte Moscheen können virtuell besucht werden. Man fühlt sich teils wirklich wie mitten im Geschehen, denn die Leute treten einem fast auf die Füsse :-). In einem anderen Teil des Museums geht es um die saudische Tierwelt auf Land und im Meer. Auch dies eine interessante und sehr modern gestaltete Ausstellung. Zum Übernachten fahren wir zurück auf unseren angestammten Platz am Meer. Der grosse Platz ist leer, dennoch richten sich direkt neben uns zwei Einheimische zum Picknicken/Campen ein und wecken uns um 3 Uhr morgens nochmals mit lauter Musik.

 

25.1.2023

Al-Chubar, Saudi-Arabien

Km: 100

Km Total: 26’070

Projekt des Tages: Die Schaltgabel für den Iveco von der Schweiz in die Golfregion zu bekommen. Mit grosser Hilfe aus der Schweiz sollte dies nun klappen und es ist alles organisiert! Danke nochmals an all die lieben Leute die involviert waren :-)! Die Schaltgabel wird übrigens nach Bahrain anstelle Saudi-Arabien versendet, da die Verzollung einfacher ist und somit das Paket problemloser ankommen sollte.

Neben telefonieren und viel WhatsApp senden wegen der Schaltgabel, haben wir aber dennoch Zeit für ein leckeres Mittagessen in einem schönen Lokal.

Ein weiteres Projekt ist die Wassersuche. Leider finden wir auf eigene Faust nichts Vernünftiges und landen schlussendlich doch bei der etwas weit entfernten LKW Füllstation, die auf der iOverlander App zu finden ist. Für die 200L Wasser müssen wir nichts bezahlen. Jetzt noch nebenan unseren Wagen waschen lassen! In den Golfstaaten gibt es vermutlich keine Autowaschplätze, wo man das Auto selber wäscht. Hier wird es von Indern gewaschen. Kostenpunkt 12.-. Bei diesen Beträgen kann man erahnen wie tief der Stundenlohn sein muss, wenn zwei Mann über eine halbe Stunde das Fahrzeug schruppen! Auf die angebotene Innenreinigung haben wir gerne verzichtet :-).

 

26.1.2023

Al-Chubar, Saudi-Arabien

Km: 50

Km Total: 26’120

Neben dem Arbeiten an unserer Homepage, suchen wir heute eine Garage für die Reparatur am Verteilergetriebe. Wie so oft finden wir das Autoreparaturviertel mit Hilfe von Google Maps. Jetzt klappern wir die Shops ab, und fragen bei den Shops nach, die Getriebe oder halb offene Motoren am rumliegen haben :-). Zu unserem Erstaunen reissen sie sich nicht um diese Arbeit, da der Wagen nicht auf einen Lift passt. Bei zwei verschiedenen Shops werden wir weitergeschickt und landen bei einer Garage, die ausschliesslich amerikanische Fahrzeuge repariert. Da wir ja ein amerikanisches Verteilergetriebe haben (identisch Ford F150 Pick-Up Truck), sollte dies kein Problem sein. Aber alle wehren sich und wir müssen nach 16:00 zurückkommen und mit dem Manager verhandeln! Ja und so vergehen die Tage ohne dass man wirklich etwas gemacht hat! Gegen 17:00 sind wir wieder in der Garage und überreden den Manager doch noch, uns als Kunden aufzunehmen :-).

 

27.1.2023

Al-Chubar, Saudi-Arabien

Wir stecken in Dammam fest. Wir müssen ja noch immer auf das Ersatzteil warten. Aber immerhin, laut der Trackingnummer ist es bereits in Dubai :-). Wir nutzen die Zeit zum Berichte schreiben. Unser Übernachtungsplatz der letzten Tage schafft es wohl kaum in unsere Top-Ten Liste, aber für einen Stadtplatz ist er doch sehr gut. Auf künstlich angelegten „Fingern“ machen wir es uns jeweils, zwischen Palmen und genügend weit weg vom Verkehr, gemütlich.

 


 

28.1.2023

Al-Chubar, Saudi-Arabien

Km: 30

Km Total: 26’150

Heute wäre der geplante Ankunftstag der Schaltgabel. Wir wollen aber erst über die Grenze nach Bahrain, wenn die Verzollung über die Bühne ist. Bis am Abend ändert sich nichts am Status des Pakets. Und so verbringen wir einen weiteren Tag in der Nähe von Dammam.

 

29.1.2023

Al-Chubar – Bahrain – Al-Chubar, Saudi-Arabien

Km: 110

Km Total: 26’260

Heute gehen wir zum zweiten Mal innert einer Woche ins Nachbarland Bahrain.

Obwohl die Schaltgabel immer noch keine Freigabe hat, wollen wir einfach bei UPS vorbeigehen. Von unserem bekannten Schlafplatz aus, sind wir in 5 Minuten bereits auf der Brücke nach Bahrain und kurz darauf an der Grenze. Alles geht problemlos und wir haben in einer Stunde alle Zollformalitäten erledigt; Ausreise mit Fahrzeug aus Saudi-Arabien, Einreise nach Bahrain, Fahrzeugverzollung und Versicherung.

Bahrain
Bahrain

Und schon bald stehen wir im UPS Gebäude. Nach kurzem abklären, ob wir die Verzollung selber machen oder nicht (machen wir natürlich nicht selber :-)), halten wir bereits nach 20 Minuten das lang ersehnte Paket in der Hand. Wir hätten es wohl bereits gestern abholen können.


Mitten in der Stadt gehen wir zum Inder essen. Für unglaubliche 7 Franken gibt’s feinstes, absolut authentisches indisches Essen :-). Bei unserem letzten Bahrain Besuch war ja das Nationalmuseum geschlossen, also holen wir dies noch nach. Ein Schmuckstück von einem Museum, interessant und abwechslungsreich. Neben archäologischen Fundstücken, der Geschichte der Insel oder auch der Reproduktion eines alten Marktes gibt’s auch eine Fotoausstellung mit fantastischen Bildern der Unterwasserwelt.

Nun aber zurück nach Saudi-Arabien, denn wir wollen heute noch in die Garage um sicher zu gehen, dass wir morgen das Fahrzeug reparieren lassen können. Bei der Ausreise aus Bahrain wird diese Idee, heute noch in die Garage zu gehen, rigoros zertrümmert. Wir erhalten keinen Ausfuhrschein, da unser Schweizer Kennzeichen nicht in ihr System eingegeben werden kann! Irgendwie geht’s um die Reaktivierung der Autoversicherung in Saudi-Arabien. 

Unglaublich aber wahr; wir stehen mit dem Iveco drei Stunden neben einem Bürogebäude, nur weil ein paar Ziffern nicht in ein System eingegeben werden können! In der Zwischenzeit haben wir übrigens unser Abendessen im Zollgelände-McDonalds geholt und im Auto gegessen. Endlich, der Zöllner kommt mit einem Zettel und den Worten: „Ich habe den Ausfuhrschein nun manuell ausgefüllt“! Wieso zum Teufel hat er dies nicht schon vorher gemacht, als wir ihn mehrmals danach fragten? 


Der Rest des Grenzübertritts war speditiv. Nun, wir haben genau aus solchen Gründen vor ein paar Tagen den Bus und nicht das eigene Fahrzeug für nach Bahrain genommen. Was für ein langer Tag!

 

30.1.2023

Al-Chubar, Saudi-Arabien

Km: 30

Km Total: 26’290

Wir stehen früh auf um in die Garage zu gehen. Wir hoffen, dass wir die Reparatur in einem Tag erledigen können. 8:30 stehen wir bei der Garage und können nicht einmal auf den Parkplatz, geschweige in die Halle rein. Alles ist vollgestopft mit amerikanischen Fahrzeugen. Dann geht aber alles schnell und schon bald steht der Iveco in einer Ecke. Kein Lift und keine Grube, aber das kennen wir ja bereits. Übrigens ist die gesamte Werkstatt, und vermutlich das gesamte Garagen-Viertel, in der Hand von Filipinos. Der Manager offeriert die Arbeit mit 1500 Rials (375 Franken), aber meint, es gebe vielleicht einen Rabatt. Eher viel, aber wir müssen es ja eh machen lassen. Ich (Stefan) frage den Manager, ob ich mitarbeiten darf. Völlig überrascht schmunzelt er und sagt ja. Ich bin wohl der absolut einzige Kunde der sich hier die Finger schmutzig macht :-). Und so arbeiten wir zu zweit liegend unter dem Wagen und haben das Verteilergetriebe vor dem Mittag unten und offen. Alles wird gereinigt, die neue Kette und die neue Schaltgabel werden eingesetzt und das Verteilergetriebe ist schon bald wieder eine funktionierende Einheit.

Die alte Gabel, die von Yusef im Iran geflickt wurde, sieht nicht so schlimm aus wie befürchtet. Unser Mechaniker hat leider von 12:00 bis 16:00 Mittagspause, und so nutzen wir die Zeit zum Berichte schreiben im Camper.

15:45 geht’s weiter und um 18:00 ist alles fertig! Übrigens war der Mechaniker aus den Philippinen wirklich gut! Nun die Rechnung. Der Manager hat wohl Freude an uns und verlangt uns nicht den überrissenen Preis. Wir bezahlen anstelle der 1500 Rials, gerade noch 870 Rials (217 Franken) :-). Mit einem mulmigen Gefühl fahren wir los. Sind jetzt effektiv die Probleme, die wir seit 5'700 Km mitnehmen, gelöst?

 

31.1.2023

Al-Chubar – Al Ahsa, Saudi-Arabien

Km: 180

Km Total: 26’470

Heute ist der Tag endlich da: Wir verlassen Dammam! Und wir sind wahnsinnig froh, dass unser Iveco wieder einwandfrei läuft und wir uns wieder auf das Getriebe verlassen können. Hoffen wir zumindest! Bevor wir abreisen, muss noch das WC geleert und der Wassertank gefüllt werden. Beides erledigen wir an uns bereits bekannten Plätzen (öffentl. WC + Lastwagenabfüllstation). Dann geht’s definitiv los! Auf der Autobahn fahren wir unserem heutigen Ziel, der Oasenstadt Al Hofuf, entgegen. 

Auf einige Abschnitten weht ein starker Wind und bläst Sand von der umliegenden Wüste über die Strasse. Auch die Sicht ist vom Sand getrübt. Wir hoffen, dass wir nicht in einen richtigen Sandsturm kommen (wie andere Reisende)! Die Strecke zwischen den zwei Städten ist landschaftlich nicht sehr spannend: eine flache Wüste soweit das Auge reicht. 


Doch dann kommt die entscheidende Begegnung, welche den Rest des Tages auf den Kopf stellt! Ein Auto fährt neben uns her, der Fahrer winkt und macht irgendwelche Handzeichen, die wir anfangs nicht so recht deuten können. Wir merken bald, dass uns dieser Herr nicht einfach nur zuwinken will, denn er lässt nicht locker und wir sehen keine andere Möglichkeit, als auf dem Pannenstreifen der stark befahrenen Autobahn anzuhalten. Neben dem schmalen Pannenstreifen, gibt es zum Glück zusätzlich einen breiten unbefestigten Streifen. Stefan steigt aus, lässt den Wagen ausnahmsweise laufen, da wir beide davon ausgehen, dass es sich um einen sehr kurzen Stopp handelt. Es dauert allerdings länger als gedacht, denn der Mann namens Abdullah möchte uns zum Mittagessen zu sich nach Hause einladen! Während dem wir uns mit ihm unterhalten, stottert plötzlich der Motor eigenartig und ich stelle ihn sofort ab. Nach anfänglichem Zögern, nehmen wir die Einladung an und vereinbaren einen Treffpunkt vor einem Park in Al Hofuf. Wir steigen ins Auto und wollen losfahren. Doch was ist denn nun los? Der Wagen lässt sich nicht mehr starten! Liegt es daran, dass wir in ziemlicher Schräglage parkiert haben und der Motor deshalb keinen Diesel mehr bekommt? Wir öffnen die Motorhaube und Abdullah versucht, die Dieselpumpe manuell zu betätigen. Leider erfolglos! Wir rechnen schon mit dem Schlimmsten, befürchten, die Dieselpumpe hätte den Geist aufgegeben. Doch Abdullah, der übrigens bei der Grenzpolizei arbeitet, gerade von der Arbeit kommt und deswegen noch die Uniform trägt, weiss eine Lösung. Er steht an die Strasse, winkt den vorbeifahrenden Lastwagen zu, bis einer anhält. Der Fahrer weiss, wo sich die Dieselpumpe effektiv befindet, pumpt, aber auch dieser Versuch bleibt ohne Erfolg. Nun schieben wir den Wagen runter auf eine kleine Fläche, auch dies hilft nichts! Der zweite Lastwagenfahrer wird angehalten, dieser pumpt wieder, aber um einiges schneller als der Erste, und siehe da! Der Wagen springt an! Nach einer fast halbstündigen Übung fahren wir schlussendlich los. Abdullah besteht darauf, uns bis zur nächsten Tankstelle zu eskortieren und will uns dann unbedingt auch noch 100 Liter Diesel offerieren (Fr. 18.-)! Alles wehren nützt nichts! Dann gehen wir vorerst getrennte Wege und versprechen ihm, uns telefonisch zu melden, sobald wir beim Park in Al Hofuf ankommen. Eine gute Stunde später sitzen wir bei Abdullah im Auto, den Iveco lassen wir beim Park, und fahren zu ihm nach Hause. Wir haben keine Ahnung, wohin wir fahren und was uns erwartet! Er wohnt zuoberst in einem älteren Mehrfamilienhaus, eine schöne normale Wohnung mit grosser gedeckter Terrasse. Wir treten ein, Abdullah öffnet die Tür ins Wohnzimmer und bittet mich (Maryse) dort einzutreten. Die Türe wird geschlossen, Stefan bleibt draussen auf der Terrasse bei Abdullah. Ich lerne seine sehr sympathische Ehefrau Hourya, die drei Kinder sowie die Haushälterin Rachida (aus Bangladesch) kennen.

Schon bald wird das Essen aufgetischt und langsam wird mir bewusst, dass wir wohl heute nicht zusammen essen. Stefan bleibt bei Abdullah und ich bei Hourya und den Kindern. Stefan hatte zudem noch gar keine Möglichkeit, Hourya überhaupt zu begrüssen. Eine sehr ungewohnte und unerwartete Situation für uns und trotz allem fühlen wir uns sehr willkommen im Hause Abdullah! Wir werden verwöhnt mit dem Nationalgericht „Mendi“, bestehend aus Reis mit Tomaten und einem grossen Stück zartgekochtem Schaffleisch. 


Übrigens isst man in Saudi-Arabien auf dem Fussboden und ohne Besteck. Jeder nimmt sich mit den Händen Reis und Fleisch vom grossen Teller in der Mitte! Nach dem Essen gibt es Tee und Kaffee und Hourya zeigt mir Fotos von ihrer Hochzeit. Sehr speziell ist die starke und sehr farbige Schminke der Braut. Nun wollen uns Hourya und Abdullah noch durch den Park führen, dort wo wir unser Auto abgestellt haben. Hourya zieht ihre Abaya über und setzt sich Kopftuch und Schleier auf. Nun können sich auch Stefan und Hourya begrüssen. Doch zuerst zeigen sie uns noch ihren kleinen Betrieb, wo sie verschiedene Produkte, wie z.B. Zitronensaft, Erdnuss-, Mandel- und Dattelpaste herstellen. Und wir werden reich beschenkt mit diesen Produkten sowie drei Paketen vakuumierter Datteln. Uns ist das alles nicht recht, die zahlreichen Geschenke sind uns etwas unangenehm! Der Besuch im Park ist interessant, ein Teil ist fast wie ein Jahrmarkt, mit Lebensmittelständen, Essständen, Schiessbuden etc. Auch Hourya und Abdullah haben dort einen kleinen Stand für ihre Produkte

Momentan findet zudem ein Blumenfestival statt, verschiedene Gegenstände sind mit Blumen geschmückt und es gibt Verkaufsstände mit Topfblumen. Auch die Regierung ist mit verschiedenen Ständen anwesend und klärt auf über gesunde Ernährung, Bewegung, Hygiene, Wasser sparen etc. Hier will man uns unbedingt Wassersparhähne- und Duschbrausen mitgeben. Wir schätzen ja die Grosszügigkeit der Saudis, doch für solche Sachen haben wir nun wirklich keine Verwendung, was wir ihnen probieren zu erklären. Aber es ist sinnlos, Ablehnung wir nicht akzeptiert, wir müssen die Sanitärgegenstände annehmen. Ein doch sehr sonderbares Geschenk ;-). Auch die Führung durch den Park ist noch nicht zu Ende. Mit einem elektrischen „Strechlimo-Golfwagen“ fahren wir alle zusammen durch den Park und Abdullah will unbedingt, dass wir dazu moderne Schweizer Musik via YouTube abspielen. Die Musikanlage des Wagens wird laut hochgedreht und so kommt es, dass wir im Strechlimo-Golfwagen zu „W-Nuss vo Bümpliz“ durch den Park cruisen :-). Doch der Abend ist noch nicht zu Ende, wir ziehen weiter in die Stadt, wo gerade das berühmte jährliche Dattelfestival stattfindet. Die Umgebung Al Hofuf ist landesweit bekannt für ihre leckeren Datteln, welche hier an 2.5 Millionen Palmen in rauen Mengen wachsen und zu verschiedensten Produkten veredelt werden. In der riesigen Halle des Festivals gibt es hunderte von Ständen, wo die süssen Früchte in allen Arten, Formen und Grössen degustiert und erstanden werden können. 

Auch wir kommen nicht zu kurz mit der Degustation: Von Dattelbrot, Dattelglace, Datteln in Kebabform bis hin zu gewürzten Datteln, wir haben alles probiert! Alles war super lecker, jedoch waren wir am Schluss doch eher etwas gesättigt! Es gibt am Festival auch noch einen Handwerkermarkt, sonstige Essensstände und traditionelle musikalische Darbietungen. Ein wirklich sehr unterhaltsames und interessantes Erlebnis! Hourya und Abdullah wollen uns anschliessend noch zum Nachtessen einladen, was wir jedoch dankend ablehnen.

Wir sind wirklich sehr müde von all den Eindrücken heute und Hunger haben wir ehrlich gesagt auch keinen mehr ;-). Sie fahren uns zurück zum Park, wo wir zusammen im Camper noch einen Schlummertrunk (Tee) trinken. 


Um 22.15 Uhr verabschieden wir uns von dem liebenswerten Paar und übernachten gleich auf diesem Parkplatz. Was für ein toller Tag!

 

1.2.2023

Al Ahsa, Saudi-Arabien

Km: 80

Km Total: 26’550

Wir besuchen ein Highlight der Region, den Al Qarah Berg, der mitten in der palmenübersäten Stadt mit seinen Felsformationen heraussticht. Um ins Innere des Berges zu gelangen, müssen wir einen etwas stolzen Eintrittspreis (für beide) von 35 Franken bezahlen. Jetzt werden wir aber belohnt mit einer Art Tunneln, die sich vermutlich durch Wasser und Wind, über Jahrtausende, bildeten. Von oben kämpfen sich einzelne Sonnenstrahlen durch die Felsenspalten hindurch. Wir haben das Spektakel komplett für uns alleine; so denken wir. Denn auf einmal kommt eine russische Kreuzfahrt-Reisegruppe daher! Wieder draussen, klettern wir noch etwas im Gelände herum. 

In der Nähe, kaum losgefahren, hält uns ein Mann auf und will uns unbedingt seine Dattelfarm zeigen. Wir erklären ihm, dass wir nicht so viel Zeit haben (oft können sich solche Besuche in stundenlange Begegnungen verwandeln, wo auf einmal die halbe Verwandtschaft auftaucht :-)). Er meint, es gehe nur 5 Minuten; gleich nebenan. Also lassen wir uns mitreissen :-). 

Das Tor öffnet sich, aber bevor wir die Farm sehen, zeigt er uns voller Stolz seinen Heiratssaal wo zwei Mal pro Woche Hochzeitsfeste stattfinden. Musik dröhnt aus den Lautsprechern und die kleine Lasershow gibt ihr bestes. Nun, alle Lichter und Geräte werden wieder abgeschaltet und wir gehen zu der Farm mit Dattelpalmen, Papaya, Limonen, einem Hühnerstall und leider auch einigen Volieren mit Papageien, Pfauen und anderen Vögeln. Bevor wir das Grundstück wieder verlassen dürfen, werden wir natürlich mit Datteln und Fruchtsäften beschenkt :-). 

Südlich der Stadt finden wir einen wunderbaren Schlafplatz bei eindrücklichen Felsen, die mirakulös aus dem Boden ragen. In der Gegend gibt es auch 400 Pferdefarmen, und kaum angehalten, werden wir von jungen Reitern zum Tee und natürlich zum Reiten eingeladen. 


Wir lehnen aber dankend ab und geniessen die Ruhe nach einem weiteren erlebnisreichen Tag.

 

2.2.2023

Al Ahsa – Sa’ad, Saudi-Arabien

Km: 230

Km Total: 26’780

Fahrtag. Die Autobahn führt uns durch wundersame Dünenlandschaften. Wie jeden Tag stolzieren die unzähligen Kamele in der abgeschiedenen Gegend umher.  Über 200 km geht’s gegen Westen bis wir in einem der Dünenabschnitten, etwas weg von der Autobahn unser Lager aufschlagen. 

Beim Dünenspaziergang sind wir leider einmal mehr bedrückt wie viel Müll, vor allem Plastik, in der Gegend herumliegt.

 

3.2.2023

Sa’ad – Edge of the world, Riad, Saudi-Arabien

Km: 240

Km Total: 27’020

Schon bald erreichen wir die Hauptstadt Riad, wo wir vorerst nur schnell unsere Einkäufe erledigen wollen und dann weiterfahren. Aus „schnell“ wird leider nichts, der angesteuerte Carrefour hat bis 13.30 Uhr geschlossen, da heute Freitag (also Sonntag) ist. Die Öffnungszeiten haben wir bis jetzt eigentlich gar nicht mitbekommen, die Läden haben gefühlt „immer“ offen gehabt. Wir nutzen die Zeit für das Mittagessen in einem hippen Restaurant. Dann stocken wir unsere Vorräte für die nächsten paar Tage auf und machen uns auf den Weg zu unserem heutigen Ziel, dem sogenannten „Edge of the world“. Unterwegs füllen wir auch noch unsere Wasservorräte auf. Jetzt sind wir bereit für das anstehende Abenteuer :-). 

Gut 50 km geht’s noch über die asphaltierte Strasse bis wir dann den 25 km Offroad-Weg in Angriff nehmen. Der Anfang ist relativ harmlos, viele Kamele kreuzen unseren Weg, und einzig die Bodenwellen (Wellblechpiste) sind lästig. Später kommt dann doch noch die eine oder andere knifflige Stelle, steile kleine Gräben und steinige Passagen, wo wir froh über die Bodenfreiheit und die Reduktionsgänge des Ivecos sind. Irgendwie haben wir uns mit der Zeit verschätzt, denn langsam dunkelt es ein und unser Ziel ist noch nicht wirklich vor Augen. Normalerweise hätten wir jetzt angehalten und campiert, doch die uns entgegenkommenden SUVs motivieren uns noch etwas durchzuhalten. Ca. 5 km vor unserem Ziel müssen wir dann doch aufgeben. Ein grosser Erdwall versperrt uns die Weiterfahrt. Einige der Einheimischen fahren tatsächlich über den doch ziemlich groben Weg über den Wall oder fahren einen grossen Umweg. Dazu haben wir keine Lust, noch dazu im Dunkeln, und so übernachten wir auf dem grossen Platz vor diesem Erdwall. Wir beschliessen, die restlichen fünf Kilometer morgen zu Fuss in Angriff zu nehmen.

 

4.2.2023

Edge of the world – Real edge of the world, Riad, Saudi-Arabien

Km: 40

Km Total: 27’060

(Siehe Video)

Als wir frühmorgens aus dem Bett kraxeln, sind wir überrascht, wie kalt es über Nacht geworden ist. Wir schätzen um die 10 Grad. Kein Wunder, denn wir befinden uns auf ca. 1000 m ü.M. Die Kälte ist für unsere heutige Unternehmung ideal, wir packen unsere sieben Sachen und machen uns zu Fuss auf den Weg. Wir befinden uns auf einer Hochebene, die jedoch immer wieder unterbrochen wird von tiefen Furchen, welche uns bereits unterwegs Ausblicke in schöne Täler bescheren. Insgesamt wird die Zufahrtsstrasse zum Aussichtspunkt durch drei Erdwalle abgesperrt. Wie bereits im gestrigen Bericht erwähnt, funktionieren diese Absperrungen nur sehr bedingt, denn die Einheimischen fahren mit ihren Geländewagen einfach drüber! Niemandem würde in den Sinn kommen, die restlichen fünf Kilometer zu laufen. Dies machen nur verrückte Touristen ;-). Nach gut einer Stunde erreichen wir den kilometerlangen Felsabriss, mit seinen imposanten Felswänden und Säulen, unter uns eine grosse unendliche Ebene. Ein fantastisches Bild! Da wir frühmorgens unterwegs sind, haben wir den Platz für uns alleine und können das Naturspektakel in Ruhe geniessen und unsere Fotos schiessen.

Die schöne Landschaft macht Lust auf mehr und so laufen wir noch weiter der Felskante entlang und können uns an den schönen Felsformationen kaum sattsehen. Auch sehr spannend sind die vielen versteinerten Korallen und Muscheln, die zuhauf auf dem Boden liegen. Zeitzeugen aus der millionenalten Geschichte unserer Erde. Anfangs Nachmittag machen wir kehrt und laufen zurück zum Auto, denn wir haben noch einen weiteren Aussichtspunkt im Visier, und zwar „the real edge of the world“, der einige Kilometer oberhalb liegt. Mit dem Auto müssen wir leider einen ziemlichen Umweg fahren, der erste Teil der Strecke ist einsam, aber schön. Dann geht’s kurz zurück in die Zivilisation, bis wir zum Eingang einer geschützten Naturzone kommen, niemand beachtet uns und so fahren wir in den Park rein. Viele Familien zelebrieren unter den Bäumen ihr sonntägliches Picknick. Bald sind wir aber wieder allein, fahren durch ein schönes Tal bis wir den zweiten phänomenalen Aussichtspunkt erreichen. Hier gibt es keine Barrieren und wer will, kann mit dem Auto direkt auf den Aussichtspunkt fahren (was wir natürlich nicht machen :-). Es gibt aber genügend Platz und so finden wir für die Nacht ein Plätzchen mit super Aussicht.

 

5.2.2023

Real edge of the world, Riad, Saudi-Arabien

Ein Tag beim Camper mit wunderschöner Natur.

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6.2.2023

Real edge of the world – Riad, Saudi-Arabien

Km: 130

Km Total: 27’190

Wir verlassen diesen wunderschönen Fleck Erde. Mehr und mehr fragen wir uns, warum wir heute und gestern den ganzen Tag kein einziges Fahrzeug in diesem geschützten Naturpark gesehen haben. Laut Google hat der Park nur am Wochenende geöffnet (heute ist Montag, und Wochenende in Saudi ist Freitag und Samstag). Und da war ja noch das grosse Eingangstor, 15 km bevor man zum „Real edge of the world“ gelangt! Wird das Tor geschlossen sein? Kommen wir ohne Busse raus? Ist überhaupt jemand vor Ort beim Tor? Wir fahren Richtung Tor, und es ist wie vermutet geschlossen! Diverse Park-Ranger-Fahrzeuge sind da. Wir sehen einen Inder, dieser öffnet ohne jegliche Fragen zu stellen das Tor, und wir hauen ab :-). Wir steuern die Hauptstadt Riad, und dort die „world heritage sight“ Stadt Diriyya, an.

Wie an vielen Orten in Saudi, wird auch hier gebaut was das Zeug hält! Man will ja schliesslich das gesamte Land modernisieren, aber dazu mehr zu einem anderen Zeitpunkt. Durch die massiven Baustellen haben wir etwas Mühe uns zurecht zu finden, fragen uns durch bis wir schlussendlich hinter einem Parkhaus parkieren dürfen, um Diriyya zu besuchen. 


Beim Eingang zu Diriyya geht’s für uns zuerst nicht weiter. Wir müssen ein Ticket (25 Franken / Person) haben, das aber nur online erhältlich ist. Wir kratzen uns etwas nachdenklich am Kopf, und schnell sagt einer der angestellten Araber in seinem edlen weissen Gewand: „Zeigt einfach dem Kollegen das Handy, und er tut so wie er etwas einscannt, wegen der Kameras“. Und schon sind wir drin :-). Liebe Kerle.

Diriyya ist eine Art Freilichtmuseum. Die Lehmstadt war bis 1683 die Hauptstadt von Saudi und die damalige Königsfamilie Al Saud lebte dort in einem Palast.

Diriyya gefällt uns sehr gut, ist jedoch für unseren Geschmack etwas zu fest aufgemotzt worden ;-) und hat ihren Charme ein wenig verloren.

Die Umgebung von Diriyya erstrahlt mit seinen makellosen Plätzen und kleinen Parks und es hat im Eingangsbereich einige edle Bistros, die einem Cappuccinos für 15$ andrehen wollen. Am Abend treffen wir noch unsere Freunde Simone & Florian aus Bern. Sie sind ebenfalls mit dem Auto unterwegs, und dank heutiger Vernetzung weiss man ja immer wer in etwa wo ist, und man kann mühelos abmachen. 

Als die beiden vor eineinhalb Jahren einen Testurlaub mit ihrem VW LT unternahmen, haben wir sie bereits in Rumänien getroffen :-). Wir geniessen es sehr, in einem tollen Restaurant wiedermal Geschichten und Erlebnisse auszutauschen, und das erst noch auf Berndeutsch. Und so kommt es, dass auf einem Parkplatz in Riad zwei Camper mit BE Nummernschildern stehen :-).


 

7.2.2023

Riad – Dhurma, Saudi-Arabien

Km: 110

Km Total: 27’300

Nach einem gemütlichen gemeinsamem Morgenessen verabschieden wir uns leider auch schon wieder von Simone und Florian. Sie sind am Anfang ihrer 1 1/2-jährigen Reise, wir bald am Ende, und so führen unsere Wege in total entgegengesetzte Richtungen. Übernachtet haben wir auf dem grossen Parkplatz einer Ausstellungshalle, in welcher aktuell das futuristische Mega-Bauprojekt „The Line“ präsentiert wird. Und wenn wir schon Mal hier sind, lassen wir uns diese Ausstellung  natürlich nicht entgehen. Wir erfahren, dass unter dem Namen „Neom“ (eine Region im Nordwesten von Saudi) vier verschiedene, in unseren Augen absolut verrückte Projekte geplant sind. Trojena, ein Skiresort, wo 2029 die asiatischen Winterspiele stattfinden sollen; Oxagon, eine teils auf dem Meer schwebende Wohn- und Industriestadt mit voll automatisiertem Tiefseehafen; Sindalah, eine Ferienluxusinsel im roten Meer und natürlich das Herzstück „The Line“, die 170km lange Wüstenstadt, um die es in der Ausstellung vorwiegend geht. 

Wir sind jedenfalls überwältigt von der perfektionierten Präsentation: riesige Leinwände, wo aufwendig produzierte Animationen gezeigt werden, detailreiche grosse Modellbauten und Fotografien, technische Erläuterungen etc. Doch ob diese gigantischen Projekte jemals realisiert werden? Die ersten Bauarbeiten sind jedenfalls bereits im Gang! Werft doch Mal einen Blick auf den Neom Youtube Channel und taucht ein in eine andere Welt :-). In Anbetracht zu dem, was wir hier im realen Saudi-Arabien sehen, sind für uns sind diese milliardenschweren, auf Luxus ausgerichteten Projekte absolut absurd. Es gäbe sicherlich andere und dringendere Probleme im Land (und auf der Welt), in welche dieses Geld wohl sinnvoller investiert würde. Nun gehts für uns noch kurz in die Stadt, wo wir dem Wahrzeichen von Riad einen Besuch abstatten. Das 302 m hohe Kingdom Center ist ein modernes Hochhaus in Form eines Bier-Flaschenöffners ;-). Ein Lift transportiert uns auf die Skybridge, wo wir eine tolle Aussicht auf die Stadt geniessen. 

Und wir sind erstaunt, wie wenige Hochhäuser es in Riad eigentlich gibt. Zurück auf dem Boden sehen wir erfreulicherweise die Baustelle eines Metroschienennetzes, anscheinend wird in Riad doch auch sinnvoll Geld investiert ;-). Nun haben wir aber schon wieder genug von Grossstadt und stürzen uns in den mühsamen Abendverkehr, um noch aus der Stadt rauszufahren. 


Wir entscheiden spontan, morgen nochmals eine kleine Wanderung zu unternehmen und fahren zu einer Stelle unterhalb des langen Felsabrisses.

 

8.2.2023

Dhurma – Graffiti Rock, Saudi-Arabien

Km: 100

Km Total: 27’400

Von unserem Schlafplatz aus, wandern wir los in Richtung riesige Felswand. Dies ist ja übrigens derselbe Felsabriss wie bei „Edge of the world“, einfach 100 km weiter südlich. Die Ausblicke von unten, oder auch wenn man mitten in der steilen Felswand ist, sind fantastisch. Die 250 Höhenmeter bis auf die Hochebene rauf meistern wir locker und schon bald geniessen wir herrliche Ausblicke über die unendlichen Weiten. 

Übrigens ist gleich in der Nähe eine weitere, gigantomanische Baustelle in Betrieb. Ein Erlebnis- und Fun-Park Namens Qiddiya, der grösser als der Kanton Schaffhausen werden soll! Dies ist auch, wie „The Line“, ein Teil von „Vision 2030“. Naja, lassen wir den Grössenwahnsinn aussen vor und geniessen die Natur :-). Wieder zurück auf der Strasse machen wir unterwegs noch rasch einen Öl- und Filterwechsel in einer Ölwechselbude von einer Tankstelle und fahren entlang der Autobahn durch die rötlich gefärbte Wüste. Wenige Kilometer abseits der Autobahn machen wir Halt für die Nacht bei den angeblich ältesten Petroglyphen von Saudi-Arabien

Das Gelände ist zu unserer Überraschung zugänglich, da der halbe Zaun fehlt, und so sehen wir die 8'000 Jahre alten Felszeichnungen aus nächster Nähe.

.Ende