18.5.2021

Triesen FL – Braz, AT

Km: 90

Km Total: 590

Übernachten in Fürstentum Lichtenstein ist nicht viel anders als in der Schweiz ;-). Zwei Besuche standen heute auf dem Programm. Zuerst Esthi, eine alte Kollegin die ich in noch von Costa Rica kannte, dann Peter, der Kaffee-Guru aus Lichtenstein. Dort stockten wir unseren Kaffeevorrat auf und konnten unser Päckli abholen, welches von Mürners per Express nachgesendet wurde. Inhalt: Kreditkarten, Reservedeckel für Wassertank und Wolle zum Stricken :-).

Dann der Grenzübertritt nach Österreich. Dank Corona war es so spannend wie in Afrika. Schaffen wir es oder nicht? Passiert etwas Unvorhergesehenes? Nebst einem fehlenden offiziellen PCR Corona-Test, haben wir uns ebenfalls nicht vorangemeldet zum Einreisen nach Österreich. Zudem wird erst ab dem kommenden Tag die Quarantänepflicht aufgehoben. Ganz aufgeregt und nervös rollten wir also auf den Grenzübergang zu… Und siehe da, nicht ein einziger Zöllner war weit und breit zu sehen. Servus Österreich :-)

Jetzt wollten wir es wissen, wo ist der Schnee Mitte Mai? Also auf 1800 Meter rauf über den Arlbergpass. Und schon waren wir mitten im tiefen Winter.

Und wieder runter in doch etwas wärmere Gegenden.

Da alles Touristische in Österreich noch 1 Tag zu war, und wir ja irgendwo unser Lager für die Nacht aufschlagen mussten, landeten wir nach mit etwas einem unguten Gefühl auf einem Parkplatz eines geschlossenen Campingplatzes.        

 

19.5.2021

Braz – Innsbruck, AT

Km: 130

Km Total: 720

Als anständige Schweizer Bürger meldeten wir uns am Morgen an der nun offenen Rezeption, um für die auf dem Parkplatz verbrachte Nacht zu bezahlen. Obschon wir weder Sanitäranlagen noch Ver- und Entsorgung benützt hatten, fühlten wir uns unwohl einfach davonzufahren. Leider war dies nicht die beste Idee… Der Campingplatzbesitzer erklärte uns ärgerlich, dass die Polizei rumfuhr und diese Aktion ihn 30’000€ kosten könnte. Wir mussten Namen, Ausweisnummer und Telefonnummer angeben, falls die Polizei nachfragen würde.

Einen Kopf kleiner machten wir uns auf den Weg nach Innsbruck. In Stadtnähe fanden wir einen netten Campingplatz mit Restaurant. Wir freuten uns schon, endlich wieder mal in einem Restaurant etwas Leckeres zu essen. Am Eingang wurden wir allerdings auf die 3G-Regeln aufmerksam gemacht. Eigentlich dachten wir, die Österreicher seien längst mit 5G ausgerüstet ;-). Dann bemerkten wir, dass hier 3G nichts mit Natelnetzwerk zu tun hat, sondern es sich um die neuen Corona Regeln handelt. Damit man in ein Restaurant eingelassen wird, muss man entweder geimpft, getestet oder genesen sein. Die vorzulegenden Testergebnisse dürfen, je nach Art des Tests, nicht älter als 48 oder 72 Stunden sein. Wenn man also regelmässig Restaurants etc. besuchen will, müsste man alle zwei bis drei Tage einen Test machen. Enttäuscht liessen wir den Restaurantbesuch sein und bestellten die Pizza stattdessen zum Mitnehmen. Bei einem Gläschen Wein genossen wir die Pizza im Restaurant Iveco :-). Am Nachmittag fuhren wir mit ÖV in die Stadt, um nochmals einiges zu erledigen. Wir schlenderten auch kurz durch die Altstadt, bevor es wieder in Strömen zu regnen begann. 

 

20.5.2021

Innsbruck – Gosau, AT

Km: 280

Km Total: 1000

Projekt 1: Gastank auffüllen. Tankstelle 1, die angeblich Gas haben sollte, klappte nicht. Im Internet eine weitere entdeckt, welche LPG Gas hatte. Dank unseren neu erworbenen Gas-Adaptern klappte das Tanken und wir sind für die nächsten Wochen eingedeckt.

Die langgezogenen Täler und bergigen Landschaften machten die lange Fahrt kurzweiliger. Am Mittag genossen wir in einem kleinen Skiort Namens Ellmau einen leckeren Burger mit Pommes.

Dank den 3G Regeln wieder im Restaurant Iveco :-). Dafür kosteten die zwei Burger nur 20€ anstelle 31€ :-). Als wir unterwegs auf einem schönen Camping landeten, bemerkten wir, dass die 3G Regel (Geimpft, Genesen, Getestet) auch hier gilt. Für uns sehr absurd beim Betrachten des komplett leeren Platzes. Die nette Besitzerin hat uns einen Schnell-Selbsttest angeboten, aber der wäre nur für den Camping gültig gewesen. Also liessen wir es bleiben und wurden nach längerem Suchen mit einem Übernachtungsplatz belohnt, der in einem wunderschönen Gebiet beim Gosau-See, auf 930m, mitten in den Bergen liegt.

Dank unserem autarken Iveco fehlt es uns an nichts. Gas, Wasser, Toilette, Strom, alles immer dabei.

 

21.5.2021

Gosau, AT

Km: 0

Km Total: 1000

Unglaublich aber wahr! SONNE! Und somit unsere erste Wanderung über 13Km zum hinteren Gosau-See. War es doch seit einer Woche (Start Reise) der erste Tag an dem wir nichts anderes im Sinn hatten und nicht gefahren sind. Die gesichteten Wildtiere beschränkten sich auf 3 Mäuse und 2 Oachkazl (Auf Deutsch Eichhörnchen :-))

     

22.5.2021

Gosau – Blindenmarkt, AT

Km: 210

Km Total: 1210

Durchs schöne Oberösterreich tuckerten wir weiter mit einem Zwischenstopp in Bad Ischl. Anfangs Nachmittag landeten wir bei alten Bekannten von der Arbeit, mitten im Waldgebiet oberhalb des Traunsees. Nach 5 Minuten hatten wir ein feines Glas Most und Zwetschgenschnaps sowie ein Teller Spaghetti auf dem Tisch :-) War super, danke nochmals Franz. Weiter nach dem gemütlichen Besuch an Linz vorbei bis wir 100Km vor Wien übernachteten. 

 

23.5.2021

Blindenmarkt – Wien, AT

Km: 120

Km Total: 1330

Der Start in Wien war eine Mischung aus Endzeitstimmung, schlechtem Sciencefiction-Film und Depression. Bei Regen landeten wir auf einem unaufgeräumten, runtergekommenen, schmutzigen Camping voller komischer zum Teil betrunkener Kundschaft! Hauptsächlich wohnen auf diesem Camping ganzjährig Arbeiterfamilien in über einem Dutzend riesigen Wohnwagen.

 Kurz darauf als erstes zum Corona-Test wegen 3G Regel. Dort war es eine schon fast beängstigende Massenabfertigung welche eindeutig aus einem Endzeitfilm der 90er Jahre stammen könnte. Anstehen, QR Code und ID einem Mann in Schutzanzug zeigen, Stäbli in Nase, 15 Minuten in der Turnhalle warten, Test abgeben und Zettel bekommen, raus.     

 

24.5. – 27.5.2021

Wien, AT

Wien blieb dann doch nicht so trist wie am Vortag ;-)

Beim Sightseeing klapperten wir die üblichen Verdächtigen wie Stephansdom (oder wie die Lokalen sagen „Steffl“) oder Prater ab und bei den Museen interessierten uns das Haus der Musik und das Hundertwasser Museum, welche beide doch sehr spannend und abwechslungsreich waren. Das Wetter liess meistens zu wünschen übrig, so dass wir unsere Winterkappen nach wie vor auf dem Kopf hatten. Wien ist an und für sich sehr schön, trotzdem sind wir nicht voller Motivation für eine Grossstadt und vermissen doch die Natur. 

Dank dem alten und einem neuen weiteren Corona-Test (Gurgeltest) durften wir endlich in Restaurants rein.