Südafrika

 

14.3.2013 Doha, Katar – Kapstadt, Südafrika

Gefahrene km 14.3.2013: 0

Gefahrene km Total: 58’740

Da unser Flieger erst um 7 Uhr morgens abhob, verbrachten wir die Nacht frierend in dem überklimatisierten Flughafen. Der Flug war doch sehr lang und wir mussten zudem noch in Johannesburg zwischenlanden ohne dass wir das Flugzeug verlassen durften. Als wir abends um 6 Uhr in Kapstadt ankamen wurden wir zum Glück von jemandem des gebuchten Hotels abgeholt. Wir waren nach der endlosen Reise von Bangkok doch ziemlich am Ende.

 

15.3.2013 Kapstadt – Langebaan, Südafrika

Gefahrene km 14.3.2013: 0

Gefahrene km Total: 58’740

Leider mussten wir feststellen, dass die Strecke von Kapstadt nach Langebaan mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer zu bewältigen ist. Glücklicherweise konnte der Besitzer unseres Hotels einen privaten Chauffeur organisieren, der uns die 110km nach Langebaan fuhr. Der Chauffeur war übrigens ein windbedingt unterbeschäftigter Kitelehrer :-). Auf dem Weg nach Langebaan sahen wir schon einige Sträusse und eine Art Rehe :-). Auch bei der Unterkunft hatten wir Glück. Eigentlich haben wir ein kleines Studio gebucht, aber die Besitzerin, eine Schweizerin, bot uns ein Zimmer im Guesthouse an, wo wir die grosse gemeinsame Küche, das Wohnzimmer sowie den Barbecue Platz benützen können. Einziger Nachteil, über Ostern müssen wir vier Tage ins Studio umziehen, da das Guesthouse ausgebucht ist.

 

Ab 16.3.2013 Langebaan, Südafrika

Da der erwartete Ankunftstermin des Schiffes mit dem Landy der 14. April ist, werden wir die nächsten Wochen in Langebaan mit Kitesurfen verbringen :-).    

16.3.-21.4.2013 Langebaan, Südafrika

Gefahrene km 16.3.-21.4.2013: 540

Gefahrene km Total: 59’280

Den Hauptteil dieser fünf Wochen Landy-Wartezeit verbrachten wir in dem kleinen gemütlichen Dorf Langebaan. Wir vergnügten uns hier mit kiten, essen, einkaufen, spazieren, lesen, faulenzen etc. Welch ein Flohnerleben! :-) Da wir nicht mehr in der besten Windsaison waren, hatten wir nicht gerade jeden Tag Wind, aber doch genügend Tage um unsere Kitekünste etwas zu verbessern! Was speziell und sehr schön war, dass während dem Kiten immer wieder Seehunde aus dem Meer auftauchten. Teilweise streckten sie nur kurz den Kopf aus dem Wasser, teilweise blieben sie auch ganz lange an der Oberfläche und drehten und putzten sich im Wasser.

Da es in Langebaan ausser dem Kiten nicht sehr viel zu tun gab und wir wieder mal ein bisschen Abwechslung brauchten, fuhren wir am 5.4. mit dem Bus nach Kapstadt. Da gerade das jährliche Jazzfestival im Gange war, probierten wir an der Abendkasse noch Tickets zu ergattern. Leider ohne Erfolg, das Festival war restlos ausverkauft L. Aber wir gaben natürlich nicht auf! Wir machten ein „Tickets wanted“ Schild und wanderten damit vor dem Eingang herum. Was wir nicht wussten, dass der Verkauf von Tickets ausserhalb der offiziellen Stellen illegal ist. Dies wurde uns dann von einem Polizisten mitgeteilt, mit der Drohung uns auf der Stelle zu verhaften, dies dann aber freundlicherweise doch bleiben liess :-). Ziemlich eingeschüchtert und verwirrt entfernten wir uns dann vom Eingang und der Polizei. Wir probierten unser Glück an einer anderen Stelle und versuchten unser Anliegen etwas diskreter an die Leute zu bringen. Und siehe da, jemand hatte noch Tickets übrig, welche wir anschliessend in einer Seitengasse erwarben. So kamen wir doch noch in den Genuss der super Konzerte! Das gleiche Spiel mit dem Kauf der Tickets machten wir am nächsten Abend nochmals!

Da man in Südafrika ohne Auto nicht sehr viel Möglichkeiten hat, mieteten wir uns für Fr. 20.-/pro Tag einen alten Mercedes E-Klasse um ein bisschen die Gegend rund um Kapstadt zu erkunden. Wir besuchten Simons Town, wo es eine Horde süsser afrikanischer Pinguine zu sehen gab, fuhren ans Kap der guten Hoffnung und erkundeten den dazugehörigen Naturpark. Die wilde Küste hat uns wirklich sehr gut gefallen und wir sichteten sogar verschiedene Tiere - Sträusse, Schildkröten, Dassies (Murmeltiere), Baboons (Affen) und verschiedene Horntiere :-) (Eland und Blesbok), welche aber alle in ganz Afrika ziemlich verbreitet sind. Wieder zurück in Kapstadt, machten wir den obligatorischen Ausflug auf den berühmten Tafelberg. Mit der sich um 360° drehenden Gondel erklommen wir den Gipfel, wanderten bei eisigem Wind über die Fläche des Berges und genossen die Aussicht auf Kapstadt. Zurück in der Stadt besuchten wir noch verschiedene Sehenswürdigkeiten wie die „Slave Lodge“, den „Companys Garden“ und das südafrikanische Museum. Leider wurde unsere Tour auf die berühmte „Robben Island“ zweimal wegen schlechtem Wetter annulliert, so dass wir schlussendlich darauf verzichteten. Von Kapstadt aus gings dann weiter der wunderschönen wilden Küste entlang bis an den südlichsten Punkt Afrikas, Cape Agulhas. Unterwegs stoppten wir natürlich immer wieder und bewunderten das tiefblaue Meer welches mit schäumenden Wellen an die steilen Klippen donnerte! In Bettys Bay konnten wir nochmals die afrikanischen Pinguine beobachten. Sehr amüsant fanden wir, wie die kleinen Tierchen von den Wellen regelrecht ans Ufer geschwemmt wurden, sich dann aber geschickt aufrichteten und über die Felsen watschelten :-). In Gansbaai fanden wir ein gemütliches Backpacker Guesthouse und schlugen uns in einem kleinen feinen Restaurant die Bäuche mit Fisch, Muscheln, Tintenfisch und Prawns voll! Für den Rückweg nach Langebaan fuhren wir über eine Strasse durchs Landesinnere, welche uns durch schöne Berglandschaften und riesige Weingebiete führte.

 

Am 16.4. war es dann endlich soweit – Landy ist abholbereit! Frühmorgens fuhren wir nach Kapstadt und trafen beim Containerdepot unseren Agenten. Ausgerüstet mit Leuchtwesten machten wir uns auf die Suche nach unserem Container und warteten dann ganz kribbelig bis der Container geöffnet wurde. Juhuii, alles ist noch da, Landy hat keine Schäden genommen und sprang nach 5 Wochen einwandfrei wieder an! Leider war die ganze Zollprozedur noch nicht ganz durch, so dass wir vorerst ohne Landy wieder in die Stadt zurück mussten. Nicht wie geplant 2-3 Stunden, brauchte die Zollbehörde dann knappe 7 Stunden um unsere Papiere zu bearbeiten und wir konnten Landy erst kurz vor Büroschluss um 5 Uhr definitiv in Empfang nehmen! Wegen dieser extra Wartezeit mussten wir am nächsten Tag nochmals nach Kapstadt fahren, weil wir noch einen neuen Kühlschrank für Landy kaufen mussten. Auch hier gabs einige Probleme, weil der neue Kühlschrank nicht die gleichen Masse aufwies. Also gabs am nächsten Tag noch eine grosse Umbauaktion der Kühlschrankschublade :-). 

22.4.2013 Langebaan – Elands Bay, Südafrika

Gefahrene km 22.4.2013: 140

Gefahrene km Total: 59’420

Der heutige Tag war doch etwas Spezielles. Zum einen weil wir nach 5 Wochen in Langebaan endlich wieder mit dem Landrover unterwegs sein konnten und zum anderen weil unsere Heimreise Richtung Schweiz offiziell begonnen hat :-).

Da uns wegen dem Kitesurfmaterial langsam der Platz im Landy ausgeht, haben wir uns kurzerhand einen neuen Gepäckträger mit Kiste oberhalb der Motorhaube schweissen lassen. Also war der erste Stopp nur 30km von Langebaan entfernt. In der Mechaniker Werkstätte dauerte das Anpassen des Trägers sowie die Montage doch etwas länger als geplant und wir konnten erst um 2 Uhr Nachmittags weiterfahren. Nun haben wir im Landy ein wenig mehr Platz für Essensvorräte und ein paar Bier ;-). 

Gegen 4 Uhr richteten wir uns an der Küste auf einem Campingplatz ein und genossen es wieder „on the road“ zu sein!

 

23.4.2013 Elands Bay – Sanddrif (Cederberg), Südafrika

Gefahrene km 23.4.2013: 340

Gefahrene km Total: 59’760

Als wir am Vorabend den Landy etwas umräumten haben wir mit Schrecken festgestellt dass einer der Rucksäcke fehlte. Wir haben es tatsächlich geschafft nicht in alle Schränke zu schauen bevor wir von Langebaan losfuhren! Also konnten wir gleich mal Richtung Langebaan zurück, und siehe da, der Rucksack sowie einige Shirts etc. warteten sehnsüchtig auf uns.

Voller Motivation rauschten wir bei herrlichem Wetter mit der richtigen Musik über die Landstrassen. Durch hügelige Landschaften und steinige Täler erreichten wir die „Cederberg Wilderness Area“.

 

24.-25.4.2013 Cederberg Wilderness Area (Sanddrif), Südafrika

Gefahrene km 24.-25.4.2013: 0

Gefahrene km Total: 59’760

Das Cederberg Gebiet ist bekannt für seine zerklüftete felsige Landschaft, einzigartigen Felsformationen und antiken Felsmalereien.

Da es uns bei dem herrlichen Wetter und den sehr angenehmen Temperaturen nicht an Motivation fehlte, begaben auch wir uns auf Wanderungen in dem Gebiet. Im Süden des Gebirges meisterten wir eine 8 Stündige Wanderung zu den atemberaubenden „Wolfberg Cracks“ und dem „Wolfberg Arch“. Nach einem steilen Aufstieg erreichten wir die Schluchten, die sogenannten „Wolfberg Cracks“. Es war ein fantastischer Anblick! Rote steile Felswände, mittendrin 2 parallele hohe Schluchten und eine herrliche endlos weite Aussicht auf die umliegende Region. Durch eine dieser Schluchten quetschten wir uns durch bis wir auf einem Plateau landeten. Der Aufstieg durch die bezaubernde Schlucht hatte es jedoch in sich. Unter kleinen Felsen durch kriechen, durch stockdunkle winzige Öffnungen im Fels robben und halbe Kletterpartien standen auf dem Programm. Über das Hochplateau hinweg wanderten wir weiter zum dem rieseigen Felsenbogen „Wolfberg Arch“, von wo aus man ebenfalls eine spektakuläre Aussicht auf die umliegende zerklüftete Felslandschaft hatte. Überall konnte man verschiedenste geformte Steine und Felsen mit Löchern drin sehen welche über Jahrmillionen durch die Elemente der Natur entstanden sind. Da wir nicht die sportlichsten Zeitgenossen sind, waren wir nach der 8 Stündigen Wanderung doch etwas am Ende unserer Kräfte.

 

26.4.2013 Cederberg Wilderness Area (Sanddrif) – Clanwiliam, Südafrika

Gefahrene km 26.4.2013: 140

Gefahrene km Total: 59’900

In der Nähe von unserem Camping besuchten wir den „Stadsaal“, ein Gebiet wo es wiederum wunderschöne skurrile Felsformationen und Höhlen zu sehen gab. Die Umgebung Cederberg (und weitere) wurde von den San (Bushmen), den Ureinwohnern Afrikas, bewohnt und man konnte eine erstaunlich gut erhaltene, über 1000-jährige Felsmalerei besichtigen. Danach ging unsere Fahrt weiter über eine 4x4 Strasse, die aber ganz harmlos begann und nur einige Kilometer über einen Pass wirklich ein Allradfahrzeug benötigte. Dieser Abschnitt hatte es aber in sich! Wir hatten ca. eine Stunde um die 10 Kilometer zu bewältigen... :-). Was uns immer wieder erstaunt, wie abgelegen die Leute hier in Südafrika wohnen - Nebensträsschen führen zu einsamen Farmen und aus dem Nichts taucht ein kleines Dorf inmitten einem verlassenen Bergtal auf. Bevor wir in Clanwiliam unser Nachtquartier aufschlugen, musste noch eine eingefahrene Schraube aus dem Reifen entfernt und das Loch mit einer Gummiwurst geflickt werden!

 

27.4.2013 Clanwiliam – de Pakhuys Camping, Südafrika

Gefahrene km 27.4.2013: 30

Gefahrene km Total: 59’930

Am Morgen war das Einkaufen von Esswaren etwas zeitaufwendiger als angenommen! In dem Spar Einkaufsladen war die Hölle los. Man hatte das Gefühl, dass die nächsten Wochen alle Geschäfte geschlossen seien. Beim Geldholen am Bankomat herrschte etwa dasselbe Bild! An jedem Automat etwa 8 Leute die warteten! Aber nun haben wir uns mal reichlich mit Essensvorräten eingedeckt!

Nach kurzer Fahrt landeten wir auf dem wunderschönen Camping „De Pakhuys“, welcher unter Kletterern sehr bekannt ist. Mehrere Kilometer abseits der Strasse konnten wir unser Lager inmitten speziell geformten Felsformationen einrichten. Da es noch früh am Nachmittag war wanderten wir zu einem nahegelegenen kleinen aber feinen Wasserfall.

 

28.4.2013 de Pakhuys Camping, Südafrika

Gefahrene km 28.4.2013: 20

Gefahrene km Total: 59’950

Die heutige Wanderung führte uns nochmals auf die Spuren der San-Ureinwohner. Der „Sevilla-Trail“ in der Nähe unseres Campings, zog sich über eine steinige Ebene hin, wo es an neun gekennzeichneten Stellen beeindruckende prähistorische Felsmalereien zu betrachten gab. Einige waren klar erkennbar und überraschend gut erhalten. Die Ureinwohner zeichneten Elefanten, Zebras, Monster, Bogenschützen, Männer, tanzende Frauen und Handabdrücke an die hellen Felswände. Unterwegs sahen wir auch einige „Dassies“, eine Art Murmeltiere, und ein Rudel „Baboons“ (Affen). Beim gemütlichen Mittagessen unter einer Felswand hatten wir einen kleinen Schock, als diese Affen plötzlich von der Felskante auf uns herabschauten. Eigentlich ganz süss, aber wenn man die ausgewachsenen männlichen Exemplare sieht, die in der Grösse eines grossen Hundes sind, bekommt man doch ziemlich Respekt ;-). Sofort packten wir die begehrten Esswaren ein und machten uns wieder auf den Weg.

 

29.4.2013 de Pakhuys Camping – Calvinia, Südafrika

Gefahrene km 29.4.2013: 130

Gefahrene km Total: 60’080

Auf der heutigen Strecke waren wir fast die einzigen! Der grösste Teil führte uns über unbefestigte Strassen, welche meist gut befahrbar sind. Was jedoch zum Teil auf solchen Strassen mühsam ist, sind die kleinen Wellen, welche sich über die Zeit bilden können. Wenn sie stark ausgeprägt sind fühlt es sich fast an als wenn man über Viehröste fahren müsste. Ab einer Geschwindigkeit von ca. 80 km/h spürt man sie jedoch kaum mehr ;-)!

 

30.4.2013 Calvinia – Augrabies Nationalpark, Südafrika

Gefahrene km 30.4.2013: 460

Gefahrene km Total: 60’540

Seit langem fuhren wir heute wieder mal über 400km... Die lange Fahrt war nicht wirklich sehr spannend, da alles über die Autobahn ging. 

 

1.-3.5.2013 Augrabies Nationalpark, Südafrika

Gefahrene km 1.-3.5.2013: 140

Gefahrene km Total: 60’680

Der erste Tag im Park war ein Autofreier, da wir vom Vortag immer noch genug hatten. Also gabs eine 4 Stündige Wanderung, welche uns zuerst zu der grossen Schlucht bei den Twin falls, den kleineren Fällen des Parks, führte. Der Nationalpark ist berühmt für seine Wasserfälle, welche vom Fluss Gariep (auch Orange River genannt) her kommen. Bereits diese Fälle waren bei weitem nicht unattraktiv und passten perfekt in die karge Felsenlandschaft. Weiter ging der Fussmarsch über den Dassie-Weg, welcher seinen Namen von den kleinen Tierchen hat. Wiederum kraxelten die kleinen braunen Kerle in den Steinen umher oder sonnten sich gelegentlich:-).

Wieder zurück beim Camping machten wir eine kurze Verschnaufpause bevor wir zur Hauptattraktion des Parks, dem grossen Wasserfall, weiterzogen. Der tosende Fall war beeindruckend und die Wassermassen krachten in die raue tiefe Schlucht hinab.

Da man im Park ebenfalls eine etwa 100km lange Rundstrecke, wo es einige Tiere zu sehen hat, befahren kann, blieben wir noch eine Nacht und machten uns am nächsten Tag auf den Weg. Da dieser Park eher für die Fälle als für wilde Tiere bekannt ist, machten wir uns zuerst nicht sehr viel Hoffnung. Doch wir wurden positiv überrascht! Neben einigen Herden von diversen „Horntieren“ hatten wir das Glück ein Rudel Giraffen zu sichten! 17 Stück wanderten gemütlich umher und schauten uns gelegentlich etwas verwirrt an:-). Guter Laune verliessen wir den Park und übernachteten ein paar Kilometer weiter in einem ruhigen schönen Camping. 

 

4.5.2013 Augrabies Nationalpark – Spitskop Nature Reserve, Südafrika

Gefahrene km 4.5.2013: 110

Gefahrene km Total: 60’790

Zuerst noch ein Nachtrag zum obenstehenden Bericht vom Augrabies Nationalpark. Auf dem Campingplatz des Nationalparks wanderten auch jeden Morgen etliche Affen umher. Da wir uns noch nicht so gewohnt waren, dass man beim Frühstücken unheimlich auf seine Sachen aufpassen muss, wurden wir kurzerhand beklaut. Ein frecher Affe kam aus dem nichts und klaute ein rohes Ei vom Tisch! Der kluge Kerl setze sich gemütlich nebenan auf den Baum, schlug dem rohen Ei ein kleines Loch in die Schale und saugte genüsslich das Ei komplett aus:-)! Noch während dem Frühstück versuchte ein weiterer Affe von unserem Tisch etwas zu klauen und huschte mit seinen Armen über die Tischkante! Ohne Erfolg:-)!

Da wir uns erstmals daran gewöhnen mussten dass viele der Nationalparks oft ausgebucht sind, konnten wir nicht direkt an unser Ziel, den Kgalagadi Nationalpark fahren. Die ersten freien Plätze sind ab dem 10. Mai verfügbar, also haben wir ein paar Tage wo wir uns sonst „verdörlen“ müssen. Aus diesem einfachen Grund legten wir einen ersten Zwischenstopp nahe der Stadt Upington, im Spitskop Nature Reserve ein.     

 

5.5.2013 Spitskop Nature Reserve – Upington, Südafrika

Gefahrene km 5.5.2013: 60

Gefahrene km Total: 60’850

In dem kleinen privaten Park machten wir uns morgens auf den Weg zur 37km langen Rundstrecke. Wir konnten wiederum einige Herden an verschiedenen Tieren sehen. Neben verschiedenen Horntieren wie Eland, Oryx-Antilopen oder Springböcke hatte es sogar zwei Kamele, welche überhaupt nicht in die Gegend passen. Angeblich sollen deren Vorfahren von den Deutschen im ersten Weltkrieg eingeschleppt worden sein. Ebenfalls eine seltene Spezies waren die schwarzen Springböcke. Zum ersten mal konnten wir auch eine Herde Zebras beobachten, welche durchmischt war mit Blesböcken. Leider waren alle Tiere extrem schüchtern und wir konnten sie kaum aus der Nähe beobachten.

 

6.5.2013 Upington – Kalahari Trails Nature Reserve, Südafrika

Gefahrene km 6.5.2013: 230

Gefahrene km Total: 61’080

In Upington erledigten wir noch verschiedene Sachen wie z.B. eine alte Autobatterie entsorgen. Dafür fragten wir einen Angestellten einer Tankstelle, der aber nur verdutzt schaute. Zum Glück hörte ein anderer Kunde nebenan unser Anliegen und lud die alte Batterie kurzerhand in sein Auto :-). So einfach geht das hier in Afrika... Unsere Fahrt führte uns in einen Teil der Kalahari Wüste, der mit wunderbaren roten Sanddünen gefüllt ist.

 

7.5.2013 Kalahari Trails Nature Reserve, Südafrika

Gefahrene km 7.5.2013: 0

Gefahrene km Total: 61’080

Da man in vielen Nationalparks mit dem Auto unterwegs ist und teilweise nicht mal aussteigen darf, nutzten wir die Gelegenheit im Kalahari Trails Nature Reserve eine 16km lange Wanderung zu machen. Der sandige Weg zog sich über eine mit Büschen, Gras und einigen Bäumen bewachsene Fläche, wo verschiedene Tiere weideten, die aber leider sobald sie uns entdeckten die Flucht ergriffen. Die roten Sanddünen bewachsen mit grünen Büschen, im Hintergrund der stahlklare tiefblaue Himmel, kamen in der Abendsonne wunderschön zur Geltung.

 

8.5.2013 Kalahari Trails Nature Reserve – Kgalagadi Lodge, Südafrika

Gefahrene km 8.5.2013: 40

Gefahrene km Total: 61’120

Nun ist es auch mal an der Zeit etwas über die Temperaturen zu schreiben. Was wir aus der Schweiz nicht so kennen sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Tags hindurch haben wir meistens angenehme 25°C und Sonnenschein. Sobald die Sonne jedoch untergeht wird es kalt und wir haben uns in den letzten Tagen oft um 8 Uhr abends in die Schlafsäcke verzogen. Es kam vor, dass früh morgens 0°C herrschten!

Am Morgen bevor wir loszogen amüsierten wir uns noch köstlich über all die kleinen Mongoose und Eichhörnchen welche alles andere als schüchtern am scharren und rumrennen waren.

Lediglich 5km vor den Toren des Kgalagadi Nationalparks machten wir einen erneuten Zwischenstopp auf einem edlen Camping. Der 4* Camping war schon etwas Luxus für uns. Jeder Stellplatz hatte sein eigenes geräumiges Häuschen mit WC und Dusche wo man sich schon fast wie zu Hause einrichten konnte:-).  

 

9.5.2013 Kgalagadi Lodge, Südafrika

Gefahrene km 9.5.2013: 0

Gefahrene km Total: 61’120

Da den Tag hindurch kaum mal Leute auf den Campingplätzen sind, hatten wir uns einen gemütlichen und ruhigen Tag gegönnt. 

 

10.-13.5.2013 Kgalagadi Transfrontier Park, Südafrika

Gefahrene km 10.-13.5.2013: 570

Gefahrene km Total: 61’690

Nach unserer 5-tägigen Wartezeit vor den Toren des Kgalagadi Transfrontier Park, gings frühmorgens in Twee Rivieren endlich in den Park hinein! Am ersten Tag machten wir eine Art Rundfahrt, wo wir verschiedene Herden von Springböcken, Oryx-Antilopen und Gnus sahen. Nicht wie in den vorherigen kleinen Tierreservaten, waren hier die Tiere überhaupt nicht schüchtern und man konnte sie aus nächster Nähe beobachten oder teilweise fast berühren. Gegen Abend, schon etwas müde von der Fahrerei und den teilweise üblen Wellenstrassen, übersahen wir fast die zwei Löwinnen, die ca. 15m von uns über die Sanddünen streiften! Sofort machten wir eine Vollbremsung und bewaffneten uns mit Feldstecher und Fotoapparat :-). Kurz nachdem wir angehalten haben, legte sich die eine Löwin unter einen Busch an den Schatten, die andere Löwendame ruhte sich in der Sonne aus und putzte sich ein bisschen. Es war wirklich ein spezielles Erlebnis, diese schönen, aber gefährlichen Tiere von so Nahe beobachten zu können. Und da wir lange das einzige Fahrzeug waren, hatten wir natürlich den Logenplatz. Nach einer Weile zogen die beiden dann weiter und wir fuhren glücklich zurück ins Twee Rivieren Camp. Der zweite Tag verlief leider ohne Sichtungen von grösseren Raubtieren. Neben den üblichen zahlreichen Horntierherden, sahen wir ebenfalls verschiedene Male einsame Schakale, die durch die Büsche streiften oder vor uns über die Strasse schlenderten. Weil der Campingplatz in Nossob ausgebucht war, übernachteten wir die zweite Nacht in einem Chalet. Auch hier im Campgelände streiften die Schakale rum und wir mussten aufpassen, dass sie uns nicht die Steaks vom Grill stahlen :-).

 

Da wir am nächsten Tag wieder eine lange Strecke auf miserablen Wellblechpisten vor uns hatten, machten wir uns um 7 Uhr auf die Socken! Das Thermometer im Landy zeigte tatsächlich eine Temperatur von minus 0.5°C an, welche jedoch schnell raufkletterte als die Sonne da war. Ein Mann in einem entgegenkommenden Fahrzeug teilte uns mit, dass 2km weiter fünf Löwen am Strassenrand gewesen seien und jetzt ein wenig entfernt im Busch rumstreichen. Voller Freude hetzten wir los und wurden jedoch enttäuscht! Wir konnten sie nicht mehr finden. Naja, man kann nicht immer Glück haben. Ein paar Stunden später hatte uns das Glück jedoch wieder eingeholt und wir stiessen auf eine Herde Giraffen, die direkt neben der Strasse an den Bäumen knabberten. Wir beobachteten die Tiere ein Weile, dann ging die Fahrt voll motiviert wieder weiter. In allen Parks gibt es unmittelbar neben der Strasse viele, von Menschenhand gemachte oder natürliche, Wasserlöcher, wo die Tiere ihren Durst stillen können. An einem hatten wir wieder Glück und sahen drei Giraffen am trinken. Zuerst war noch ein anderes Auto anwesend, welches aber bald mal davonrauschte. Dann hatten wir die Giraffen ganz für uns und konnten auf fast 5m heranfahren, ohne dass sich die Tiere gestört fühlten. Von den Dimensionen her (kürzerer Hals als Beine), ist es ja für eine Giraffe ein ziemliches Unterfangen zum Trinken. Mit weit gespreizten Vorderbeinen lehnen sich die riesigen Tiere über die Wasserstelle und kommen so mit ihren Hälsen zum Wasser. Sieht nicht gerade sehr bequem aus ;-). Wir konnten wunderbare Fotos schiessen und waren beeindruckt über die Gymnastikübungen der Giraffen :-). Da um 6 Uhr abends die Tore der Camps schliessen und wir noch über die Grenze wollten, mussten wir uns beeilen um ins letzte Camp Mata-Mata zu kommen. Ziemlich überrascht mussten wir dann feststellen, dass der Grenzübergang nach Namibia bereits um halb 5 Uhr schliesst. Leider wurde uns dies nicht mitgeteilt und ist auch nirgends auf einem Informationsblatt erwähnt. Ohne weitere Probleme bekamen wir aber auf dem „ausgebuchten“ Campingplatz in Mata-Mata einen Platz zum Übernachten. Am Morgen hörten wir schon vom Bett aus ein fernes Brüllen, welches wir aber einem „gewöhnlichen“ Tier zuschrieben und nichts weiter dabei dachten. Beim Auftischen des Morgenessens gabs aber plötzlich eine Aufruhr auf dem Campingplatz und alle schauten auf eine nahegelegene Düne, wo man eine Silhouette eines Löwen sah. Nun gingen auch bei uns die Lichter an und wir wissen nun wie ein Löwe brüllt :-). Die Spiegeleier schon in der Pfanne, ging das Spektakel weiter! Alle Leute rannten mit ihren Monsterobjektiven und Ferngläsern an den Zaun des Camps, von wo aus man einen guten Ausblick zu einem Wasserloch hat. Auch wir schlossen uns dem Run an (trotz der Spiegeleier :-) und sahen den prächtigen Löwen beim morgendlichen Durst stillen am Wasserloch! Nach einer Weile zog sich der König der Tiere wieder in die Dünen zurück und wir konnten in Ruhe unser Morgenessen geniessen :-). Da wir noch eine zusätzliche Nacht im Park übernachten mussten, hätten wir zu den Campinggebühren nochmals Fr. 20.- pro Person Parkgebühren zahlen müssen. Da wir aber ein bisschen verärgert waren, dass die Öffnungszeiten des Grenzübergangs nirgends erwähnt sind, sträubten wir uns diese Parkgebühren zu zahlen. Leider erbrachte die freundliche Diskussion mit dem Camp-Manager kein Erfolg und wir mussten den Betrag widerwillig zahlen. Den Grenzübergang konnten wir dann problemlos passieren, ausser dass wir unser Grillholz dem Grenzwächter abgeben mussten. „No south african wood in Namibia please“ :-).